17. Spieltag Nur 1:1 gegen Mainz: Nagelsmann und Hoffenheim unzufrieden

Sinsheim · Das letzte Bundesliga-Spiel im Jahr 2018 endete mit einem Unentschieden. Für Hoffenheim war es das sechste Remis in Serie. Die Elf von Julian Nagelsmann geht als Siebter in die Winterpause. Mainz 05 kann mit dem Punkt gut leben.

 1899 Hoffenheim und der FSV Mainz trennten sich 1:1.

1899 Hoffenheim und der FSV Mainz trennten sich 1:1.

Foto: Uwe Anspach

Julian Nagelsmann nahm direkt nach dem Abpfiff einige Schluck Selters aus der Plastikflasche. Schampus gab es nicht zum Jahresabschluss für die TSG 1899 Hoffenheim.

Das 1:1 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 war das "totale Abbild unserer Hinrunde", wie der 31 Jahre alte Cheftrainer selbst enttäuscht einräumte. Wieder einmal vergaben die Kraichgauer zu viele Möglichkeiten. So musste sich die TSG bei einem munteren Bundesliga-Kehraus mit dem sechsten Unentschieden in Serie begnügen und verabschiedete sich als Tabellensiebter in die Winterpause.

Immerhin sind die Kraichgauer seit zehn Partien ungeschlagen. Vor 28.216 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena brachte der starke Kerem Demirbay die TSG bereits nach elf Minuten in Führung. Jean-Philippe Mateta glich mit seinem fünften Saisontor aus (16.). "Die Unentschieden gehen mir auch auf den Sack", sagte Demirbay im TV-Sender Sky. Die Mainzer warten seit vier Spielen auf einen Sieg, liegen aber als Zwölfter mit 21 Punkten im Soll.

"Der Punkt ist für uns gut", sagte Kapitän Stefan Bell. Sein Trainer Sandro Schwarz freute sich über eine "sehr beachtliche Entwicklung" seins Team - "von der Mentalität, von der spielerischen Qualität".

Die Hoffenheimer ärgerten sich sichtlich über den vergebenen Sieg. "Wir sind, glaube ich, Tabellenführer im Herausspielen von Torchancen. Demütig gesehen müssten wir neun Punkte mehr haben. Ein bisschen weniger demütig dürften es auch zwölf oder dreizehn sein", erklärte Nagelsmann. Sein Team war ohne die angeschlagenen Torjäger Joelinton und Andrej Kramaric angetreten, die frühzeitig in den Urlaub durften. Ishak Belfodil lief als Sturmspitze auf.

Erst zum dritten Mal von Beginn an in dieser Saison durfte Vincenzo Grifo ran. Der Ex-Gladbacher hatte im November sein Debüt für die italienische Nationalmannschaft gegeben, bei Nagelsmann aber einen schweren Stand. Am Sonntagabend konnte er durchaus überzeugen, ohne jedoch groß zu glänzen. In der Nachspielzeit wäre ihm fast der Siegtreffer gelungen, als sein Schuss am Pfosten landete.

Zurück in die Startelf kehrte Kapitän Kevin Vogt, der in den vergangenen beiden Wochen seinen Akku aufladen sollte. In den vier Duellen zuvor zwischen beiden Teams hatte es 23 Treffer gegeben - torreich ging es auch diesmal los: Stefan Posch spielte mit einem Heber Steven Zuber frei, die Hereingabe des Schweizers landete bei Demirbay: eine schnelle Drehung, ein Flachschuss - 1:0 für die TSG.

Der Franzose Mateta nutzte dann die Konfusion im Hoffenheimer Strafraum nach einem Freistoß: Vogt hatte zuvor den Ball vor die Füße von Stefan Bell geköpft. Auch am Ende einer kräftezehrenden Hinrunde zeigten beide Mannschaften viel Spielfreude. Die etwas offensiveren Hoffenheimer hatten erst Pech, als ein Schuss von Zuber die Oberkante der Latte touchierte, dann Glück, als Torhüter Oliver Baumann bei einem Kopfball von Robin Quaison gerade noch die Finger an den Ball bekam.

Nach der Pause stimmten die FSV-Fans "Last Christmas" an, die Bescherung blieb aber für beide Teams aus. Nagelsmann brachte nach einer Stunde mit Adam Szalai einen weiteren Stürmer, die Begegnung hatte aber nicht mehr ganz den Pfiff des ersten Durchgangs. Hoffenheim drängte immer wieder in Richtung des gegnerischen Strafraums, war aber wie so oft in der ersten Saisonhälfte im Abschluss nicht präzise und clever genug.

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