UEFA Champions League Leverkusen kommt nicht über Nullnummer hinaus

LEVERKUSEN · Bayer Leverkusen wartet in der Gruppenphase der Champions League weiter auf den ersten Sieg. Gegen die Tottenham Hotspurs kam die Werkself nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus.

 Bayer Leverkusen um Kevin Kampl (r.) kam nicht über ein Unentschieden hinaus.

Bayer Leverkusen um Kevin Kampl (r.) kam nicht über ein Unentschieden hinaus.

Foto: dpa

Die Heißsporne hatten alles mit nach Leverkusen gebracht, was eine englische Mannschaft so braucht, um sich beim Fußballspielen wohl zu fühlen. Vorneweg rund 2500 Freunde des gepflegten englischen Liedguts, die dem Ruf britischer Fans 90 Minuten lang alle Ehre machten. Und natürlich klassischen Nieselregen, um sich wie auf der Insel zu fühlen.

Weil für die Tottenham Hotspurs nach 90 Minuten beim 0:0 auch noch ein wichtiger Auswärtspunkt in der Gruppenphase der Champions League herausprang, konnten die Briten durchaus zufrieden die Heimreise nach London antreten. Bayer 04 aber muss nach dem dritten Remis in der Gruppenphase und schon zwei absolvierten Heimspielen ernsthaft um den Einzug in die als Ziel ausgerufene K.o.-Runde bangen.

Nach dem Rückfall in schlechte Angewohnheiten beim 1:2 in Bremen veränderte Bayer-Trainer Roger Schmidt sein Team und beorderte Stefan Kießling erstmals in dieser Saison in die Startelf. Gemeinsam mit Hakan Calhanoglu, Admir Mehmedi und Chicharito sollte der Allzeit-Torjäger für die Offensivakzente im Spiel der Werkself sorgen. Es blieb zunächst bei der Idee. Leverkusen fand kein Tempo, keine Leidenschaft und irgendwie auch nicht die rechte Einstellung zu diesem so wichtigen Gruppenspiel.

Die Angst vor der Niederlage bestimmte die Aktionen der Gastgeber, die zauderten und ihrem Spiel so viel Vorsicht auferlegten, dass der Instinkt für die Momente auf der Strecke blieb. Der Strafraum der Spurs war 45 Minuten lang Niemandsland. Als Kevin Kampl nach 42 Minuten tatsächlich aus 20 Metern den ersten Schuss auf das Gehäuse des französischen Nationaltorwarts Hugo Llroris abgab, stand der Slowene am Ende einer komplizierten Passkette, die seinem Versuch jede Gefahr nahm.

Tottenham benötigte etwas Anlauf, um sich die Leverkusener Ängste und die Suche der Gastgeber nach ihrer fußballerischen Identität zu Nutze zu machen. Dele Allis Kopfball sorgte für erste Gefahr (27.). Dann hatte Bayer richtig Glück, weil erst Vincent Janssen an die Latte köpfte und dann Erik Lamela mit dem Nachschuss am glänzenden Bernd Leno im Leverkusener Tor scheiterte (39.). Die Tottenham-Fans hatten ihren Spaß und lagen im Sängerstreit mit den heimischen Anhängern vorne.

Roger Schmidt reagierte, nahm Calhanoglu vom Feld und brachte Julian Baumgartlinger. Der Österreicher rückte auf die Doppelsechs neben Charles Aranguiz und machte den Weg für Kevin Kampl in die offensivere Position frei. Eine Maßnahme, die das Spiel sofort und nachhaltig veränderte. Leverkusen fand den nötigen Elan und den Strafraum von Tottenham. Lloris zeigte sich aber als Meister seines Faches. Der Franzose erstickte zunächst Leverkusens Torjubel, als er einen Schuss von Chicharito noch gerade so vor der Torinie (48.) erwischte.

Dann parierte er gekonnt Fernschüsse von Aranguiz (57.) und Mehmedi (68.) ebenso wie einen Versuch von Stefan Kießling (68.) und einen Kopfball von Ömer Toprak (72.). In der Fankurve von Tottenham war es längst still geworden. Die nun leidenschaftlichen Leverkusen warfen alles in die Waagschale und waren dem so wichtigen ersten Sieg in er Gruppenphase nahe, erreichten ihn aber nicht, weil Kießling Pech hatte und der Ball von seinem Schienbein knapp neben das Tor sprang (84.). So sangen und klatschten am Ende wieder die Fans der Heißsporne, weil sie zufrieden sein konnten.

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