Transfer-Hickhack Löw verurteilt Streik von Dembélé - Hoeneß attackiert Barça

München · Bundestrainer Joachim Löw hat im Streitfall um den Dortmunder Fußball-Profi Ousmane Dembélé deutlich Position bezogen.

 Bundestrainer Joachim Löw hat kein Verständnis für das Verhalten von Ousmane Dembélé.

Bundestrainer Joachim Löw hat kein Verständnis für das Verhalten von Ousmane Dembélé.

Foto: Christian Charisius

"Ich verurteile es ganz einfach, wenn ein Spieler, der einen Vertrag hat, in den Streik tritt und sagt, dass er den Verein wechseln will", sagte Löw beim Bundesliga-Eröffnungsspiel des FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen beim TV-Sender Eurosport. "Das ist ein Unding. Dann sind die Verträge nichts mehr wert." Dortmund verhalte sich in der Causa dagegen "absolut in Ordnung", findet Löw.

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß übte im selben Sender scharfe Kritik am FC Barcelona. Der spanische Spitzenclub möchte den 20 Jahre alten Dembélé als Ersatz für den an Paris St. Germain verlorenen Brasilianer Neymar verpflichten. "Wenn Barcelona dahinter steckt, dann habe ich keine Achtung mehr vor dem Club. Einen Spieler dazu zu veranlassen, einen Vertrag zu brechen, das ist unterste Kreisklasse. Diesen Preis zahle ich als Verein nicht", sagte der 65 Jahre alte Hoeneß. Ein erstes Angebot des FC Barcelona im angeblich hohen zweistelligen Millionenbereich hatte der BVB nach eigenen Angaben abgelehnt. Die Wechselfrist für Spieler endet am 31. August.

Hoeneß sieht die Vereine gefordert: "Wir müssen alle wieder zeigen, wer Herr im Haus ist. Das sind die Vereine, die hoffentlich vernünftige und wasserdichte Verträge machen. Wenn du diese Stärke in deinen Verträgen hast, können Spieler und Berater machen, was sie wollen. Wir müssen wieder dahin kommen, dass ein Vertrag ein Vertrag ist."

Zum möglichen Ausgang des Falles Dembélé, der von der Borussia "bis auf Weiteres" suspendiert worden ist, äußerte Hoeneß: "Wenn Dortmund 120, 130 oder 150 Millionen Euro Schmerzensgeld bekommt, dann ist Dortmund doch der Gewinner und nicht der Spieler. Es kann aber nicht sein, dass der Spieler den Preis bestimmt."

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