Kommentar zu Bayer Leverkusen Genug

Bayer Leverkusen hinkt seinen Zielen hinterher, ohne sie aus den Augen verloren zu haben, mein GA-Mitarbeiter Martin Sauerborn.

 Nicht mit vollem Umfang hinter der Torlinie: Tottenhams Torhüter Hugo Lloris hält den Schuss von Chicharito.

Nicht mit vollem Umfang hinter der Torlinie: Tottenhams Torhüter Hugo Lloris hält den Schuss von Chicharito.

Foto: AP

Ein unnötiges 2:2 gegen Moskau, ein unglückliches 1:1 in Monaco und nun das vertretbare 0:0 gegen Tottenham: Die drei Unentschieden, die Bayer Leverkusen in der Hinrunde der Champions-League-Gruppenphase eingesammelt hat, sind Beleg der Unausgewogenheit, die dem Bundesligisten aktuell das Leben schwer macht. Nicht Fisch und nicht Fleisch eben.

Bayer 04 ist auf der einen Seite gut genug, um alles und jeden besiegen zu können. Fragen dazu kann mittlerweile auch Herr Tuchel aus Dortmund beantworten, ohne sich allein auf Foulstatistiken berufen zu müssen. Andererseits sind die Leverkusener aber auch schlecht genug, um in Frankfurt oder Bremen als Verlierer vom Platz zu gehen und sich im Pokal bei einem Regionalligisten fast zu blamieren. Entweder diese junge Mannschaft hat noch nicht verstanden, wie gut sie wirklich sein kann, oder sie bekommt es nicht richtig vermittelt.

Nach sieben Spieltagen in der Bundesliga und drei Champions- League-Partien hinkt die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt jedenfalls ihren Ansprüchen hinterher – ohne sie allerdings aus den Augen verloren zu haben. Dem Team fehlen noch Konstanz und Anführer auf dem Feld. Lars Bender ist zu oft verletzt, Stefan Kießling nicht mehr erste Wahl und Ömer Toprak mit den Gedanken immer noch oder schon in Dortmund.

Gegen Tottenham war zum ersten Mal seit Saisonbeginn zu erkennen, dass Julian Baumgartlinger in diese Rolle schlüpfen kann. Mit seiner Einwechslung und der Versetzung von Kevin Kampl auf die offensive Mittelfeldposition erhielt das Leverkusener Spiel Struktur und Ordnung. Der Österreicher hatte schon als Kapitän in Mainz bewiesen, dass er dem Anspruch eines Führungsspielers gerecht werden kann. Auch deshalb hat die Partie am Dienstagabend eines gezeigt: Die Werkself hat alle Möglichkeiten – sie muss sie nur nutzen.

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