Eintracht plant mit 30 Millionen Euro

Frankfurt/Main · Der sportliche Erfolg mit dem Einzug in die Europa-League-Playoffs hat die Dauerkartennachfrage befeuert und den Verkauf von Logen und Business-Seats angekurbelt, doch finanziell bleibt Eintracht Frankfurt eine graue Maus.

 Eintracht Frankfurt plant mit einem Lizenzspieleretat von 30 Millionen Euro. Foto: Arne Dedert

Eintracht Frankfurt plant mit einem Lizenzspieleretat von 30 Millionen Euro. Foto: Arne Dedert

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Der für die kommende Saison eingeplante Lizenzspieleretat von 30 Millionen Euro stellt in der Fußball-Bundesliga höchstens Mittelmaß dar. Und auch auf dem Transfermarkt kann der Vorjahressechste mit einem Einkaufsbudget von sieben Millionen Euro keine großen Sprünge machen.

"Unsere Substanz ist nicht aufgebraucht, aber so stark angegriffen, dass wir uns kein größeres Investitionsprogramm leisten können und wollen", betonte Vorstandschef Heribert Bruchhagen am Montag in Frankfurt. "Ich denke aber, dass wir mit einem stabilen und leistungsfähigen Kader in die Saison gehen."

Immerhin konnten alle Stammkräfte aus der furiosen Aufstiegssaison, in der die Frankfurter mit 13 Millionen Euro ein Investitionsprogramm wie noch nie aufgelegt hatten, gehalten werden. Trainer Armin Veh dürfte dennoch nicht gerade glücklich zum Trainingsauftakt an diesem Mittwoch erscheinen, konnten doch neben den frühzeitig verpflichteten Freiburgern Jan Rosenthal und Johannes Flum sowie Ersatztorwart Felix Wiedwald (MSV Duisburg) bisher keine Neuzugänge präsentiert werden.

Immerhin steht der Wechsel von Abwehrspieler Marco Russ vom Ligarivalen VfL Wolfsburg kurz bevor. "Ich bin überzeugt, dass Russ am Mittwoch bei uns das Training aufnimmt", sagte Bruchhagen. "Absolute Priorität" genieße aber die Suche nach einem Stürmer. "Das ist derzeit die dringlichste Aufgabe, die wir vor Augen haben. Das wird die nächste Verpflichtung sein, wenn wir Russ mal außen vor lassen", betonte Bruchhagen.

Als heißeste Kandidaten werden der Däne Nicklas Bendtner vom FC Arsenal, dessen Landsmann Simon Makienok von Brøndby Kopenhagen und der Tscheche Vaclav Kadlec von Sparta Prag gehandelt. Sportdirektor Bruno Hübner befinde sich "auf drei Ebenen in finalen Gesprächen", erklärte Bruchhagen.

Freuen können sich die Hessen über die gestiegene Resonanz. Die angebotenen 26 000 Dauerkarten waren umgehend vergriffen, von den 2170 Business-Seats sind lediglich 40 bis 50 noch nicht verkauft worden. Und auch bei den Logen sieht es besser aus als zuletzt: Von 78 sind laut Bruchhagen "mehr als 50 verkauft". Dennoch sieht der Eintracht-Boss, der seinen Vertrag bis 2016 verlängern wird, gerade dort das größte Potenzial für eine Steigerung des Umsatzes. Der ist für die Spielzeit 2013/14 mit 75 Millionen Euro kalkuliert worden.

"Das ist eine konservative Planung, in der mehr Chance als Risiko liegt", sagte Finanzvorstand Axel Hellmann am Montag bei der Präsentation der wirtschaftlichen Zahlen. So hat die Eintracht im DFB-Pokal nur die 1. Runde und in der Europa League nicht die Gruppenphase eingeplant. "Sollten wir diese erreichen, können wir zusätzlich mindestens fünf Millionen Euro verdienen. Bei unserem schlanken Etat ist jede Zusatzeinnahme ganz entscheidend", betonte Hellmann.

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