Bayer 04 Leverkusen Die Trainer-Frage verfolgt Roger Schmidt

Leverkusen · Neue Spekulationen um den Bayer-Trainer vor dem Freitagspiel in Augsburg. Mainz-Trainer Martin Schmidt dementiert Kontakte nach Leverkusen.

 Ein bisschen Ruhe täte gut: Doch Roger Schmidt, hier mit Stürmer Chicharito, wird wieder mit neuen Gerüchten konfrontiert.

Ein bisschen Ruhe täte gut: Doch Roger Schmidt, hier mit Stürmer Chicharito, wird wieder mit neuen Gerüchten konfrontiert.

Foto: dpa

Es geht um eine Fortsetzung der Aufholjagd, um ein überaus markantes Tor in der Bundesliga-Historie und den Fall Schmidt vs. Schmidt. Das Auswärtsspiel von Bayer 04 Leverkusen beim FC Augsburg an diesem Freitag (Anstoß 20.30 Uhr) bietet eine ganze Reihe von interessanten Aspekten.

Wer in der zwischen den Augsburger Stadtteilen Göggingen und Haunstetten liegenden WWK-Arena den ersten Treffer schießen wird, der schreibt ein Stückchen glänzender Sportgeschichte und sein Name wird am Wochenende oft in den deutschen Nachrichten auftauchen und sogar um die Welt gehen: Denn es handelt sich um das 50 000. Tor seit der Bundesliga-Gründung.

„Es wäre schön, wenn wir das schießen würden, denn das würde bedeuten, dass wir 1:0 in Führung gehen in einer schwierigen Partie“, sagte Trainer Roger Schmidt am Donnerstag, bevor die Mannschaft in Richtung nach Augsburg flog.

Chicharito, die kleine Erbse, kann für den großen Knall sorgen. Der mexikanische Nationalstürmer, der beim 3:0 gegen Frankfurt am Samstag nach längerer Krise zwei Tore schoss und seine alte Topform wieder aufblitzen ließ, ist der Topfavorit als Schütze des Jubiläumstores. Wer beim Sportwettenanbieter bwin zehn Euro auf den Torjäger mit dem bürgerlichen Namen Javier Hernandez setzt, bekommt 45,00 Euro raus – falls der Latino auch wirklich das 1:0 markiert. Als aussichtsreichste Augsburger werden Alfred Finnbogason, Halil Altintop und Raul Bobadilla (alle 85,00) geführt.

Für die Werkself ist die Partie bei den bayerischen Schwaben einerseits eine neue Gelegenheit, einen weiteren Schritt in der Tabelle nach vorne zu machen. Und es ist die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am nächsten Dienstag gegen Atlético Madrid in der BayArena. „Wir haben gegen Frankfurt gezeigt, dass wir wieder in besserer Form sind. Und die brauchen wir gegen Augsburg und als Basis, um das Maximale in der Champions League zu erreichen“, erklärte Schmidt vor dem Abschlusstraining.

Bei der Pressekonferenz wurde er wieder mit der „T-Frage“ konfrontiert, bei der es bei Bayer 04 nicht um die Torwart-, sondern um die Trainer-Frage geht. Am Morgen war der „Kicker“ mit der Story auf dem Markt erschienen, die Leverkusener hätten in der vergangenen Woche den Mainzer Coach Martin Schmidt kontaktiert. Der Schweizer könnte ein heißer Kandidat werden, falls Leverkusen einen Nachfolger für Roger Schmidt sucht, hieß es. Angesprochen darauf, ob er die Meldung wahrgenommen habe, erklärte der Bayer-Trainer: „Mich wundert es nicht mehr, dass so etwas passiert. Das gehört zum Geschäft. Da müssen Sie Rudi Völler oder Jonas Boldt fragen. Da bin ich der falsche Gesprächspartner.“

Sportchef Völler reagierte mit beißender Ironie: „Ich habe gehört, dass es eine Aufsichtsratssitzung bei Sky gegeben hat und Martin Schmidt im Sommer neuer Sportdirektor bei Bayern München werden soll.“ Übersetzt bedeutet das wohl: An der Meldung ist nichts dran. Seit der Falschmeldung des Pay-TV-Senders am vergangenen Samstag vor dem Heimspiel gegen Frankfurt (3:0) über die beschlossene Ablösung von Roger Schmidt reagiert der Werksclub auf seine ganz spezielle Art und Weise. Martin Schmidt dementierte auf der FSV-Pressekonferenz ganz klar: „Es hat zu 100 Prozent keinen Kontakt gegeben.“

Konkret hat der Leverkusener Schmidt andere Sorgen. In Augsburg wird eine neue Innenverteidigung auflaufen müssen, denn Jonathan Tah fehlt weiterhin verletzt, Ömer Toprak ist gelbgesperrt, sodass neben Tin Jedvaj der gerade erst wieder einsatzfähige Aleksandar Dragovic ranmuss.

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