Bayer bleibt mit 3:1 gegen Frankfurt an Bayern dran

Düsseldorf · Die Empörung über die von Gäste-Fans provozierte Spielunterbrechung war größer als die Freude über den souveränen Bundesliga-Rückrundenstart. "15, 20 Leute bringen den Fußball in Verruf", schimpfte Bayer-Chef Wolfgang Holzhäuser auf die Unverbesserlichen.

 Leverkusens Sebastian Boenisch (r) dreht jubelnd nach dem 1:0 gegen Eintracht Frankfurt ab. Foto: Marius Becker

Leverkusens Sebastian Boenisch (r) dreht jubelnd nach dem 1:0 gegen Eintracht Frankfurt ab. Foto: Marius Becker

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"Es ist extrem unangenehm und sehr deprimierend. Diese Gruppe hat kein Interesse am Fußball", sagte Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen nach dem 1:3 (0:2) bei Bayer Leverkusen über das Abrennen von Feuerwerkskörpern, das zur Unterbrechung der Partie führte. Beiden Clubs droht nun eine Bestrafung.

Die große Mehrheit der 28 762 Zuschauer war ebenfalls über die mit "Spielverderber"-Rufen bedachten, einschlägig bekannten Frankfurter Anhänger entsetzt. Allerdings konnten sie sich auch über den starken Rückrundenstart der Leverkusener freuen, die mit neun Punkten Rückstand erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München bleiben. "Ein guter Start ist immer wichtig", meinte Bayer-Cheftrainer Sascha Lewandowski.

Im Topspiel zwischen dem Tabellenzweiten und -vierten erzielten Sebastian Boenisch (31. Minute), Stefan Kießling (32.) und André Schürrle (58.) die Bayer-Tore, Alexander Meier (78.) gelang der Gästetreffer. "Abgesehen von den ersten 30 Minuten war das absolut gut", meinte Lewandowski.

Mit dem elften Saisonsieg bauten die Leverkusener im Kampf um einen Champions-League-Platz den Abstand zu den Frankfurtern auf sechs Zähler aus. Allerdings mussten sie in der 15. Minute bangen, dass die Partie überhaupt bis zum Ende über die Bühne gehen würde. Aus dem Eintracht-Block wurden Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen, woraufhin Schiedsrichter Wolfgang Stark beide Mannschaften zur Sicherheit in die Kabine schickte und erst nach gut sieben Minuten wieder anpfiff. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der mit Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne saß, sah konsterniert zu. Die Sicherheitsdiskussion im Fußball wird weitergehen.

Die 22 Profis taten sich nach der Unterbrechung zunächst schwer, wieder in Gang zu kommen. Doch den etwas behäbig angefangenen Gastgebern tat sie auch gut. "Sie ist uns zugutegekommen", gab Nationalspieler Schürrle zu. Während Takashi Inui (18.) die erste und einzige Chance vor der Pause für die in Bestbesetzung angetretenen Gäste mit einen Kopfball hatte, legte der fünfmalige deutsche Vizemeister vom Rhein los und setzte durch einen 18-Meter-Schuss von Gonzalo Castro (30.) das Startsignal zur Offensive, die in den folgenden drei Minuten durch einen Doppelschlag gekrönt wurde.

Bayer-Neuzugang Boenisch schoss aus Nahdistanz das Führungstor, nachdem ihm der vom VfL Wolfsburg zurückgekehrte Marco Russ den Ball vor die Füße geköpft hatte. Wenige Sekunden später erzielte Kießling nach Querpass von Castro das 2:0. Es war der 13. Saisontreffer für den derzeit erfolgreichsten Liga-Stürmer und eine weitere Empfehlung für Löw, der ihn lange nicht für das Nationalteam berücksichtigt hat.

Zumal Kießling nach der Halbzeit noch als Vorbereiter zum 3:0 glänzte: Seinen Querpass schoss Schürrle aus zwölf Metern ein. Die Frankfurter hatten dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. Ein Kopfball von Olivier Occéan (69.) gegen den Pfosten sorgte für Gefahr, erst Alexander Meier gelang das 3:1 (78.). "Da war es zu spät", stellte Eintracht-Coach Armin Veh fest.

Spieldaten:

Ballbesitz in : 49,6 - 50,4

Fouls: 21 - 15

Ecken: 9 - 2

Quelle: optasports.com

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