Debatte um 50+1-Regel Augsburgs Vereinsboss zu 50+1: "Überrascht und entsetzt"

Augsburg · Präsident Klaus Hofmann vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg hat die Debatte um eine mögliche Abschaffung der sogenannten 50+1-Regel kritisiert und eine verbale Spitze an die deutschen Europa-League-Starter in dieser nun ablaufenden Saison gerichtet.

 Augsburgs Präsident Klaus Hofmann.

Augsburgs Präsident Klaus Hofmann.

Foto: Stefan Puchner

"Ich bin überrascht und entsetzt, mit welchen Argumenten hier hantiert wird, um das bisherige Statut des deutschen Fußballs in Frage zu stellen oder gar ganz los zu werden. Was hat denn bitteschön die bestehende 50 plus 1 Regel mit dem diesjährigen Abschneiden der Bundesligisten auf europäischer Ebene zu tun?", schrieb der Vereinschef im Stadionmagazin vor dem letzten Bundesliga-Heimspiel des FCA in dieser Saison am Samstag.

"Bayern München war in beiden Halbfinals gegen Real Madrid die bessere Mannschaft. Und die übrigen Bundesligisten haben es nicht geschafft, sich gegen Vereine wie Domzale, Borissov, Nikosia, Rasgrad und Östersund durchzusetzen. Daran soll dann die 50 plus 1 Regelung schuld sein? Da fehlen mir die Worte", kritisierte Hofmann.

Hoffenheim, Hertha BSC und Köln waren in der Gruppenphase der Europa League an teils wenig bekannten Vereinen gescheitert. Freiburg schied schon in der Qualifikation gegen Domzale aus.

Viel wichtiger erscheint dem 50 Jahre alten Unternehmer, "endlich eine Diskussion, Financial Fair Play und eine deutlich gleichmäßigere Verteilung der Champions-League-Gelder auf europäischer Ebene anzustoßen. Daran werden sich UEFA, DFB und DFL künftig messen lassen müssen", schrieb Hofmann weiter.

Die 50+1-Regel besagt, dass der Stammverein auch nach einer Ausgliederung der Profiabteilung weiter die Stimmenmehrheit (50 Prozent plus eins) in einer Kapitalgesellschaft haben muss. Dies wird von vielen Profivertretern als Nachteil im internationalen Vergleich für die deutschen Vereine gesehen.

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