Remis im Schwaben-Derby Augsburger Siegesserie reißt in Stuttgart

Stuttgart · Nach zuletzt drei Siegen hintereinander holt der FC Augsburg in Stuttgart einen Punkt - mit dem er wunderbar leben kann. Die Gastgeber dagegen hadern mit ihrem Offensivspiel, freuen sich dafür aber über einen starken Rückkehrer.

 Stuttgarts Simon Terodde (l) im Zweikampf mit Augsburgs Gojko Kacar.

Stuttgarts Simon Terodde (l) im Zweikampf mit Augsburgs Gojko Kacar.

Foto: Marijan Murat

Ärger oder Enttäuschung über das Ende der überraschenden Siegesserie kam bei Manuel Baum gar nicht erst auf. Stattdessen wirkte der Trainer des FC Augsburg nach dem 0:0 im schwachen Schwaben-Derby beim VfB Stuttgart geradezu erleichtert.

"Wir sind sehr froh, dass wir hier verdientermaßen einen Punkt geholt haben", sagte Baum nach der Partie. Trotz zuvor drei Siegen hintereinander überwog beim FCA letztlich die Freude, die Englische Woche ohne Niederlage beendet zu haben. Denn das Unentschieden in Stuttgart kam durchaus etwas schmeichelhaft zustande.

In einem über weite Strecken wenig ansehnlichen Match hatte der VfB am Ende die etwas besseren Gelegenheiten. Zwar schaffte es der Aufsteiger ebenfalls nicht, wirkliche Gefahr zu entwickeln. Der FCA wurde aber gerade in der Schlussphase in die eigene Hälfte gedrängt. "Von dem, was die Mannschaft gegeben hat, bin ich sehr zufrieden", sagte VfB-Trainer Hannes Wolf, dem nur die Offensivleistung seiner Mannschaft etwas missfiel. "Wir haben es nicht geschafft, ein Tor zu schießen."

Während der in diesem Jahr in der Heimat weiter unbesiegte VfB damit im Mittelfeld der Tabelle verharrt, steht die Mannschaft von Baum nach wie vor auf einem Europapokalplatz. Was sich den 55 202 Zuschauern bei bestem Wetter über weite Strecken des Spiels bot, war aber dagegen alles andere als europapokalreif. Zu Torchancen kamen beide Teams kaum, was vielleicht auch am Fehlen zweier Schlüsselspieler lag. VfB-Kapitän Christian Gentner wird wegen seiner schweren Kopfverletzungen noch wochenlang ausfallen, Augsburgs Spielführer Daniel Baier wurde nach seiner obszönen Geste beim 1:0 gegen RB Leipzig für das Schwaben-Derby gesperrt.

"Man darf nicht vergessen, dass wir ein Aufsteiger sind. Von daher bin ich mit unserer bisherigen Ausbeute sehr zufrieden", sagte Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke. Neben einer guten Defensivleistung hatte seine Mannschaft zunächst aber lediglich mit ihren außergewöhnlichen Trikots für Aufsehen gesorgt. Zum 25-jährigen Geburtstag des VfB-Maskottchens Fritzle waren die Trikots zu Ehren des Krokodils mit grünen Rückennummern und Namen beflockt.

Positiv fiel bei den Stuttgartern immerhin Rückkehrer Holger Badstuber auf, der nach überstandenen Adduktorenproblemen die stabile Defensive dirigierte. "Er hat ein Topspiel gemacht", sagte Wolf.

Die Offensivabteilungen beider Teams blieben dagegen weitgehend blass. Gefährlich wurde es im zweiten Durchgang zunächst nur nach einem Fernschuss von Stuttgarts Anastasios Donis (65.), den FCA-Keeper Hitz aber abwehrte. In der Folge steigerte sich der VfB, ein erneuter Schussversuch von Santiago Ascacibar (76.) ging jedoch ans Außennetz. Auch Angreifer Simon Terodde blieb erneut glücklos. Seine einzige gefährliche Szene hatte er bei einem Kopfball (81.), den er neben das Tor setzte.

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