1:0 gegen Augsburg Alario erlöst Leverkusen - Traurig über Copa-Ausschreitungen

Leverkusen · Seit dem 12. Mai hatte der 24-Millionen-Mann Lucas Alario kein Bundesliga-Tor für Bayer Leverkusen geschossen. Das am Samstag war gleich das goldene gegen Augsburg. So richtig glücklich war der 26-Jährige aber nicht.

 Lucas Alario erzielte den Siegtreffer für Bayer Leverkusen.

Lucas Alario erzielte den Siegtreffer für Bayer Leverkusen.

Foto: Rolf Vennenbernd

Wie ein Matchwinner sah Lucas Alario nicht aus. Der argentinische Stürmer sprach leise. Fast schon widerwillig gab er Auskunft über sich und die Lage seines Vereins Bayer Leverkusen.

Dabei hatte der Argentinier Bayer am Samstag durch sein Joker-Tor (75. Minute) zum 1:0 (0:0) gegen den FC Augsburg geschossen und damit seine über ein halbes Jahr dauernde Tor-Flaute in der Bundesliga beendet.

Doch als die Sprache auf die Ausschreitungen vor dem Finalrückspiel der Copa Libertadores zwischen seinem Ex-Verein River Plate und Boca Juniors kam, war klar, was Alario so bedrückte. "Es ist traurig, dass das alles passiert ist", sagte der 26-Jährige: "Die Copa ist das wichtigste Turnier in Amerika. Die ganze Welt schaut hin. Und deshalb ist das alles schlecht für Argentinien."

Am 24. November war es zu so heftigen Fan-Krawallen gekommen, dass die Partie kurzfristig verschoben, schließlich abgesagt und nach Madrid verlegt wurde. Der Mannschaftsbus der Boca Juniors war kurz vor der Ankunft von Fans mit Steinen beworfen worden. Mehrere Spieler wurden verletzt und hätten nicht antreten können.

Alario will das Spiel am Sonntag im Fernsehen schauen. In Leverkusen hat der Torjäger, der im August 2017 für 24 Millionen von River Plate zu Bayer gewechselt war, einen wichtigen Schritt gemacht, künftig nicht mehr so oft zuschauen zu müssen. Die Monate ohne Bundesliga-Tor hatten an ihm gezehrt, auch Trainer Heiko Herrlich hatte ihn entgegen seiner sonstigen Gewohnheit öffentlich angezählt. Am Samstag gab es ein Sonderlob vom Trainer: "Lucas macht das sehr gut, er löst sich super."

Der neue Sportdirektor Simon Rolfes hofft nach dem Treffer zwei Minuten nach der Einwechslung nun auf den Durchbruch Alarios, der zumindest eine ordentliche Debüt-Saison in Deutschland gespielt hatte und dann in ein tiefes Loch fiel. "Man hat danach gemerkt, dass er richtig griffig war und auch viel Defensivarbeit geleistet hat", sagte der Ex-Nationalspieler nach dem zweiten Spiel in seiner neuen Funktion. Gegen so tief stehende Gegner wie Augsburg könne Alario in Zukunft "sehr wichtig" werden: "Denn er hat einfach ein Näschen."

Nach sieben Punkten aus den jüngsten drei Spielen befinden sich die Leverkusener inzwischen zumindest in Schlagdistanz zu den Europacup-Rängen. Die zu erreichen, sei weiterhin das Ziel, sagte Alario: "Aber so eine Leistung reicht wahrscheinlich nicht."

Derweil befinden sich die gut gestarteten Augsburger nach vier Niederlagen in Serie weiter im Sturzflug. "So langsam müssen wir aufpassen, sonst wird es wirklich brisant", sagte der frühere Nationalspieler André Hahn. "Wir brauchen nun dringend Punkte, sonst wird es eine sehr unschöne Winterpause."

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