Kein Grund zur Schadenfreude Stimmung bei Podolski und Galatasaray nach 1:2 mau

Istanbul · Lukas Podolski freute sich kürzlich über eine Niederlage des Erzrivalen Fenerbahce, verlor nun aber mit Galatasaray gegen den gleichen Kontrahenten. Der Fußball-Weltmeister und sein Team machen schwere Zeiten durch.

Diesmal konnte sich Lukas Podolski über die Tore von Kayserispor gar nicht freuen. Noch vor zwei Wochen hatte sich der Fußball-Weltmeister einen kleinen Seitenhieb auf Fenerbahce gegönnt und nach der 1:4-Niederlage des Lokalrivalen ein Video getwittert.

"Ein großartiges Tor", so der Kommentar Podolskis damals. Nun verlor Galatasaray selbst gegen Abstiegskandidat Kayserispor 1:2, und die Stimmung beim türkischen Fußball-Pokalsieger ist mau.

Mit einem Sieg hätte Galatasaray zu Spitzenreiter Besiktas (44) und Verfolger Istanbul Basaksehir (42) aufschließen können, da beide zuvor ebenfalls verloren hatten. So aber blieb der Rekordmeister mit 39 Punkten auf Platz drei. Spielerisch konnte Galatasaray zuletzt selten überzeugen. In der Offensive ist die Mannschaft zu sehr von der Tagesform von Podolski, der Eren Derdiyok auf der Mittelstürmer-Position verdrängt hat, und Spielmacher Wesley Sneijder abhängig.

Sneijder fehlte gegen Kayseri verletzt. Podolski hatte in der Nachspielzeit Pech. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer des eingewechselten Derdiyoks traf der ehemalige Kölner, das Tor wurde aber wegen eines vorherigen Foulspiels nicht gegeben. Ein Grund für die Niederlage war auch die Abwehr, die wie so häufig Schwächen bei hohen Bällen zeigte. Beide Gegentreffer fielen nach Eckstößen.

Die schwachen Auftritte in den letzten Wochen sorgen für wachsenden Unmut bei den Fans der Gelb-Roten. Schon vergangene Woche gab es nach einer Niederlage gegen Basaksehir das Aus im Pokal-Achtelfinale, drei der letzten fünf Pflichtspiele gingen verloren. Gegen Kayseri buhten die Zuschauer die Mannschaft in der zweiten Halbzeit aus und forderten den Vorstand und Trainer Jan Olde Riekerink lautstark zum Rücktritt auf.

Der holländische Trainer war vor einem Jahr als Jugendkoordinator geholt und dann zum Cheftrainer befördert worden. Anfangs galt er als Hoffnungsträger und bekam den Spitznamen "Riekerink Bey" ("Herr Riekerink") verpasst. Nun aber werden ihm personelle Fehler und mangelnde Erfahrung vorgeworfen.

Podolski ist nicht in Ungnade gefallen. Im Gegenteil: Dass er im Winter beim Verein blieb, wird ihm hoch angerechnet. Grund zur Schadenfreude hatten allerdings diesmal nur die Fans von Fenerbahce.

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