Vor dem Finale Pitbull, Krieger und eine Comicfigur: Chiles Confed-Cup-Team

St. Petersburg · Arturo Vidal, Alexis Sánchez, Claudio Bravo - und dann? Das chilenische Team ist eine Mischung aus Superstars und Arbeitern. Ein Porträt der deutschen Gegner im Confed-Cup-Finale.

 Arturo Vidal gibt in Chiles Nationalteam den Takt an.

Arturo Vidal gibt in Chiles Nationalteam den Takt an.

Foto: Pavel Golovkin

Die wichtigsten elf Spieler der chilenischen Fußball-Nationalmannschaft vor dem Confed-Cup-Finale am Sonntag (20.00 Uhr/ZDF) in St. Petersburg gegen Deutschland im Porträt.

TORWART:

1 Claudio Bravo (Manchester City/34 Jahre/114 Länderspiele/0 Tore)

Der Elfmeter-Held. In den ersten beiden Spielen fehlte der Kapitän noch mit einer Wadenverletzung. Im Halbfinale hielt er alle drei portugiesischen Elfmeter. Parierte auch bei beiden Copa-América-Triumphen die entscheidenden Versuche.

VERTEIDIGUNG:

4 Mauricio Isla (Cagliari Calcio/29/94/4)

Der Ronaldo-Stopper. Auf der rechten Abwehrseite engte er die Kreise des portugiesischen Superstars im Halbfinale so weit ein, wie es eben geht. Isla hat starken Offensivdrang, muss damit aber auch weite Wege zurück machen.

17 Gary Medel (Inter Mailand/29/104/7)

Der Pitbull. Seinen Spitznamen trägt der Innenverteidiger voller Stolz. Ist mit 1,71 Meter für einen zentralen Abwehrspieler sehr klein und kompakt gebaut. Wandelt mit seinem Temperament häufig nah am Platzverweis.

18 Gonzalo Jara (Club Universidad de Chile/31/106/3)

Der Provokateur. Der Ex-Mainzer hatte seine berühmteste Szene vor dem Südamerikatitel 2015, als er im Viertelfinale Uruguays Edinson Cavani an den Hintern fasste. Dieser revanchierte sich per leichtem Schlag und sah Gelb-Rot. Doch auch Jara wurde bis zum Finale gesperrt.

15 Jean Beausejour (Club Universidad de Chile/33/94/6)

El Palmatoria. Der Routinier erhielt seinen Spitznamen nach einer Comicfigur aus den 60er-Jahren. Beausejour ist stark im Spielaufbau, doch über seine linke Abwehrseite fiel der deutsche 1:1-Ausgleich durch Lars Stindl im Gruppenspiel.

MITTELFELD:

10 Pablo Hernandez (Celta Vigo/30/17/3)

Der Spätstarter. Erst Ende 2013 erhielt der gebürtige Argentinier seinen chilenischen Ausweis, wurde dann im folgenden Jahr erstmals für das Nationalteam berufen. Die ganz große Torgefahr fehlt dem Zuarbeiter.

21 Marcelo Diaz (Celta Vigo/30/57/1)

Der Ex-Hamburger. Den deutschen Fans ist Diaz bestens durch sein Freistoßtor bekannt, das den HSV vor zwei Jahren in der Relegation rettete. Das medial verpasste Prädikat als Xavi Südamerikas ist dennoch ein wenig übertrieben.

20 Charles Aránguiz (Bayer Leverkusen/28/62/7)

Der Nervenstarke. Der Leverkusener ist der einzige Chilene, der bei den drei jüngsten Elfmeterschießen antrat und verwandelte. Beim Confed Cup konnte ihn auch ein harter Tritt von Australiens Tim Cahill nicht lange aufhalten.

ANGRIFF:

11 Eduardo Vargas (Tigers UANL/27/76/34)

Das Stürmerrätsel. Neapel, Valencia und Hoffenheim fragen sich: Wer ist dieser Angreifer, der da für Chile trifft? Anders als bei seinen erfolglosen Clubstationen glänzt Vargas im Nationaltrikot, war Torschützenkönig bei den jüngsten beiden Südamerikameisterschaften.

8 Arturo Vidal (FC Bayern München/30/94/23)

Der Krieger. Oder auch wahlweise El Rey Arturo, der König. Mit seiner Leidenschaft gibt er den Takt für Chile an. Vidal spielt im Nationalteam eine offensivere Rolle als bei den Bayern, arbeitet vom eigenen Strafraum bis in die Sturmspitze.

7 Alexis Sánchez (FC Arsenal/28/114/38)

Der Superstar. Sánchez spricht in Russland nur, wenn er muss. Die Fragen drehen sich eh meist nur um seine Zukunft. Kolportiert wird ein so immenses Gehalt, das einen Wechsel zum FC Bayern unmöglich machen würde. Stieg in Russland zum Rekordtorschützen Chiles auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort