Peps erster Titel in England Manchester City träumt vom Triple - Wenger in der Kritik

London · Pep Guardiola gewinnt seinen ersten Titel in England. Der Trainer von Manchester City blickt aber schon weiter. Arsenal verpasst nach einer enttäuschenden Vorstellung selbst den Trostpreis. Coach Arsène Wenger rückt in den Fokus.

 Trainer Pep Guardiola (M.) gewinnt mit Manchester City den englischen Liga-Pokal.

Trainer Pep Guardiola (M.) gewinnt mit Manchester City den englischen Liga-Pokal.

Foto: Tim Ireland/AP

Pep Guardiola gab sich nach seinem ersten Titel in England bescheiden. "Dieser Sieg ist nicht für mich, sondern für Manchester City", betonte der Trainer, nachdem seine Mannschaft den FC Arsenal mit 3:0 (1:0) abgefertigt und damit den Ligapokal gewonnen hatte.

Daraus, dass es eigentlich nur ein Trostpreis war, machte er keinen Hehl: "Es war sehr wichtig, dass wir diesen Titel gewinnen, nachdem wir im FA Cup ausgeschieden sind."

Auch für die deutschen Fußball-Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan war es die erste Trophäe auf der Insel. "Großartige Teamleistung", twitterte Sané. "Was für ein Gefühl, meinen ersten Titel mit diesem unglaublichen Club zu stemmen", schrieb Gündogan. "Es bedeutet so viel, wenn unsere Arbeit belohnt wird."

Die sogenannte alte Garde um Sergio Agüero (18. Minute), Vincent Kompany (58.) und David Silva (65.) hatte im Londoner Wembley Stadion mit ihren Toren für den Erfolg gesorgt. Agüero ist seit 2011 im Club, Silva seit 2010, der häufig verletzte, frühere HSV-Profi Kompany sogar seit 2008. "Sie sahen wie Erwachsene aus, eine Truppe von stattlichen Vätern, die das Bolzen leiten", lobte die Zeitung "Guardian".

Beim unterlegenen, bisweilen phlegmatisch wirkenden FC Arsenal mit den Weltmeistern Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi war hingegen die Enttäuschung groß. Arsenal-Coach Arsène Wenger ahnte wohl, dass die Kritik an ihm jetzt wieder zunimmt. "Wenn man auf diese Weise ein Spiel verliert, wird alles infrage gestellt", erklärte er, "die Spieler, die Mannschaft, die Persönlichkeiten". Und vor allem der Trainer.

"Arsenal würde sich selbst belügen, wenn die Herrschaft von Arsène Wenger in der nächsten Saison weitergehen dürfte", schrieb der "Telegraph". Die Experten von BBC Sport stellten fest: "In mehrfacher Hinsicht repräsentiert Guardiola jetzt das, was Wenger war, als der Franzose 1996 bei Arsenal ankam, um das Spiel in England mit revolutionären Methoden und puristischem Ansatz verändert hat."

Während Arsenal nun eine titellose Saison droht, ist für Manchester City das Triple möglich. Mit dem Trostpreis Ligapokal wollte sich Guardiola deshalb nicht lange aufhalten. "Jetzt müssen wir uns total auf die Premier League konzentrieren und versuchen die Spiele zu gewinnen, die wir brauchen, um den Titel zu holen", forderte er, "und versuchen, ins Champions-League-Viertelfinale zu kommen".

Angesichts des großen Vorsprungs in der Liga und einem 4:0-Erfolg im Hinspiel beim FC Basel scheint beides nur noch Formsache zu sein. Arsenal könnte am Donnerstag wenigstens ein bisschen Wiedergutmachung betreiben: Dann kommt Man City zum Premier-League-Duell zurück nach London.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort