A-Nationalteam lockt Letzter EM-Test für U21: Formcheck gegen Portugal

Stuttgart · Mit einem guten Gefühl wollen sich Stefan Kuntz und seine U21-Junioren Richtung EM verabschieden. Der Formcheck gegen Portugal ist das letzte Länderspiel vor dem Turnier im Sommer. Neben dem Europameistertitel lockt die Spieler auch ein anderes Ziel.

 U21-Trainer Stefan Kuntz strebt mit seinem Team auch gegen Portugal einen Sieg an.

U21-Trainer Stefan Kuntz strebt mit seinem Team auch gegen Portugal einen Sieg an.

Foto: Swen Pförtner

Letzter Test, letzte Experimente - und eine gute Empfehlungschance: Die deutsche U21-Nationalmannschaft will nach dem Sieg gegen England auch den zweiten Formcheck im EM-Jahr erfolgreich gestalten.

82 Tage vor dem Ernstfall bei der Fußball-Europameisterschaft strebt Trainer Stefan Kuntz im Duell zweier Turnierfavoriten nach dem 1:0 gegen die Briten auch am Dienstag in Stuttgart gegen Portugal einen Erfolg an. "Portugal hat eine Qualität, gegen die es sich zu testen lohnt", sagte Kuntz am Abend vor dem Spiel.

Die WM 2018 mit der A-Nationalmannschaft ist das übergeordnete Ziel aller Kuntz-Kicker. Doch auch in diesem Sommer beim Confed Cup der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw und bei der U21-EM sollen Erfolge her. "Es ist unser Ziel, bei beiden Turnieren ein gutes Gesicht zu zeigen", sagte der gegen England noch geschonte Leon Goretzka. Die Junioren würden sich im Sommer wie 2009 die goldene Generation um die späteren Weltmeister Manuel Neuer, Mesut Özil & Co. gerne wieder zum Europameister krönen.

"Das hängt ein bisschen davon ab, mit welchen Kadern die einzelnen Länder zur EM kommen können", sagte Kuntz zu den Aussichten für das Turnier vom 16. bis 30. Juni in Polen. "Außer uns hat nur Portugal den Confed Cup und wird wahrscheinlich ein paar Jungs nach oben abstellen", erklärte er. Aber es nutze nicht so viel, nach den anderen zu schauen.

Der Test im Stadion des Regionalligisten Stuttgarter Kickers, in dem die Nationalspieler am Montag in der Abendsonne zum Abschlusstraining aufliefen, hat für beide Titelkandidaten besonderen Stellenwert. "Portugal ist immer gut", sagte der Hoffenheimer Nadiem Amiri, Torschütze gegen England. Bei der EM 2015 gab es im Halbfinale ein 0:5-Debakel für das DFB-Team. "Das sind tolle Randgeschichten. Aber das interessiert weder einen Spieler noch einen Trainer", sagte Kuntz. Zumal die Deutschen den Gegner bei Olympia im Viertelfinale mit 4:0 abfertigten.

Nicht mehr dabei sind am Dienstagabend der verletzte Mitchell Weiser (Hertha BSC) und der aus privaten Gründen fehlende Julian Pollersbeck (1. FC Kaiserslautern). Auch ohne Nachnominierte geht es gegen die Südeuropäer ums Selbstvertrauen, taktische Varianten sollen noch einmal getestet werden. Dazu können sich die Hochbegabten beider Auswahlmannschaften letztmals vor dem Turniersommer in einem Länderspiel für höhere Aufgaben empfehlen.

"Klar will jeder bei der A-Nationalmannschaft dabei sein. Ich würde mich riesig freuen", sagte der Dortmunder Weltmeister Matthias Ginter. "Ich würde mich aber auch freuen, bei der U21 dabei zu sein. Es sind beides große Turniere." Die Verlockung, im Löw-Team mitspielen zu können, ist immer groß. Die U21 sei "definitiv ein Sprungbrett", betonte der Leipziger Davie Selke.

Beim Nachwuchsturnier im Sommer, das für sein seit 32 Heimspielen ungeschlagenes Team am 18. Juni gegen Tschechien beginnt, braucht er eine schlagkräftige und am besten auch eingespielte Truppe. Nur die drei Gruppensieger und der beste Zweite kommen weiter. "Die Mannschaft muss von Anfang an parat und bereit sein", forderte Kuntz, "und da habe ich ein gutes Gefühl." Der Test gegen Portugal soll dieses Gefühl verstärken.

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