Champions-League-Rückkehr Klopps Mission: Liverpool "wieder relevant machen"

Liverpool · Nach fast drei Jahren kehrt der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp am Mittwoch auf die große Bühne der Champions League zurück. Und dort will der Club nach dem Selbstverständnis auch bleiben. Mit dem ersten Gruppengegner FC Sevilla haben die Reds noch eine Rechnung offen.

 Stand bei der Königsklassen-Generalprobe bei Manchester City sprichwörtlich im Regen: Liverpool-Coach Jürgen Klopp.

Stand bei der Königsklassen-Generalprobe bei Manchester City sprichwörtlich im Regen: Liverpool-Coach Jürgen Klopp.

Foto:  Rui Vieira

Jürgen Klopp soll den FC Liverpool endlich aus dem "Champions-League-Schatten" führen. Zumindest wenn es nach Luis Garcia geht.

Der frühere Mittelfeldspieler, der 2004 mit den Reds die Champions League gewann, forderte in der britischen Tageszeitung "Daily Mail", Klopp müsse den Verein nach drei Jahren Abstinenz in der Königsklasse "wieder relevant machen". In den vergangenen acht Jahren ist Liverpool erst zum zweiten Mal im Wettbewerb vertreten.

Am 9. Dezember 2014 verabschiedete sich der Club zuletzt zuhause mit einem 1:1 gegen den FC Basel als Gruppendritter aus der Königsklasse. Der letzte Auftritt in einer K.o.-Phase ist sogar noch länger her. In der Saison 2008/2009 erreichten die Reds das Viertelfinale. Dort scheiterten sie am Liga-Rivalen Chelsea, nachdem sie zuvor Real Madrid spektakulär mit 1:0 und 4:0 eliminiert hatten. Von solchen Auftritten konnten die Fans an der Anfield Road seitdem nur noch träumen.

Am Mittwoch kehrt der FC Liverpool ausgerechnet gegen eine spanische Mannschaft auf die Champions-League-Bühne zurück, an die Klopp negative Erinnerungen haben dürfte. Der FC Sevilla fügte ihm seine vielleicht bitterste Niederlage als Liverpool-Trainer zu. Die Spanier setzten sich am 18. Mai 2016 im Europa-League-Finale mit 3:1 gegen die Reds durch und holten die Trophäe zum dritten Mal in Folge.

Die anderen Gegner in der Gruppe sind Spartak Moskau und NK Maribor - machbare Aufgaben. Eine Studie des Unternehmens Gracenote kam zu dem Schluss, dass Liverpool von allen englischen Teams in der Champions League mit 81 Prozent die besten Chancen darauf hat, die Gruppenphase zu überstehen.

Gegen Sevilla könnte auch Philippe Coutinho erstmals in dieser Saison spielen. Der Brasilianer, der heftig vom FC Barcelona umworben worden war und die Clubbosse um einen Wechsel gebeten hatte, fehlte in der Liga und in den Qualifikationsspielen gegen die TSG Hoffenheim (2:1, 4:2) nach offiziellen Angaben wegen einer Rückverletzung. Nach seiner Länderspielreise mit Brasilien war der 25-Jährige am Wochenende in der Liga noch nicht dabei. "Er kam von einem langen Flug, hatte nur zwei Kurzauftritte und drei Wochen ohne Training", erklärte Klopp.

Darüber, dass die Fans nach den offensichtlichen Wechselwünschen Coutinhos bei seinem Comeback vielleicht genervt auf den Brasilianer reagieren könnten, macht sich der Trainer keine Sorgen. "Phil ist ein fantastischer Spieler", betonte Klopp. "Und ich hoffe, dass wir ihn so schnell wie möglich einsetzen können."

Die Generalprobe für die lang ersehnte Champions-League-Rückkehr misslang am Wochenende gehörig. Mit 0:5 ging die nach einer Roten Karte für Sadio Mané dezimierte Klopp-Elf bei Pep Guardiolas Manchester City unter. Doch für die Tageszeitung "Liverpool Echo" kommt die Königsklasse nach der heftigen Pleite gerade richtig. "Das ist eine große Chance, den Feel-Good-Faktor zurückzubekommen", schrieb das Blatt. "Und all das Negative wird verabschiedet."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort