Subaru Trezia: Die Konkurrenz kommt aus dem gleichen Werk

Ein Déjà-vu erleben derzeit die nutzwertorientierten Autokäufer. Nur 3,99 Meter lang, aber Platz für bis zu fünf Personen und einen alltagstauglichen Kofferraum bietet der neue Mini-Van Subaru Trezia.

 Fünf Sitzplätze, viel Variabilität: Subarus Mini-Van Trezia trifft den Puls der automobilen Zeit und möchte vor allem bei jungen Familien punkten.

Fünf Sitzplätze, viel Variabilität: Subarus Mini-Van Trezia trifft den Puls der automobilen Zeit und möchte vor allem bei jungen Familien punkten.

Foto: Werksfoto

Ein Déjà-vu erleben derzeit die nutzwertorientierten Autokäufer. Nur 3,99 Meter lang, aber Platz für bis zu fünf Personen und einen alltagstauglichen Kofferraum bietet der neue Mini-Van Subaru Trezia. Eigenschaften, die einen bekannt vorkommen. Denn das Schwestermodell Toyota Verso-S weist die exakt gleichen Maße auf. Doch womit kann der kleine Subaru punkten?

Das Wettbewerbsumfeld ist schwierig. Neben Kia Venga, Hyundai ix20 und Nissan Note ist vor allem der Toyota Verso-S ein harter Konkurrent. In seinem Produktionswerk läuft auch der Trezia vom Band. Und das sieht man den beiden Modellen an. Äußerlich gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen, nur das Markenlogo an der Front kündet vom kleinen, aber feinen Unterschied.

Und im Innenraum? In typischer Van-Manier ist das Interieur funktional und variabel gehalten. Der Fahrer blickt auf ein übersichtliches Armaturenbrett. Große Tasten und Knöpfe erleichtern die Bedienung von Klimaanlage, Radio und Co. Ein doppeltes Handschuhfach und zahlreiche weitere Ablagefächer in Tür und Mittelkonsole verstauen Gegenstände, die während der Fahrt in greifbarer Nähe sein müssen.

Für größeres Gepäck steht der 363 Liter fassende Kofferraum bereit, in dem der Wochenendeinkauf der Familie und die Sporttasche des Sohnes problemlos hineinpassen. Wem das nicht genügt, der zieht an einem Hebel der zweigeteilten Rückbank, die daraufhin umklappt. Mit ein wenig Geschick lässt sich dann auch der Kinderwagen unterbringen. Der doppelte Ladeboden schließt je nach Einstellung eben mit der Ladekante ab, was das Beladen vereinfacht.

Platz nehmen die Insassen vorn auf zwei bequemen Sitzen. Sie sind zwar für Stadtverkehr konzipiert und bieten dementsprechend verhältnismäßig wenig Seitenhalt, doch insgesamt sind sie durchaus bequem. Störend ist allerdings das ausschließlich vertikal, aber nicht horizontal verstellbare Lenkrad, das die freie Knieentfaltung des Fahrers einschränken kann.

Auf die Rückbank gelangen selbst groß gewachsene und ältere Menschen dank weit öffnender Türen recht problemlos. Der Fond bietet ausreichend Platz, selbst mit einer Körpergröße von 1,85 Meter stößt man nicht an den Dachhimmel. Zu dritt nebeneinander wird es aber arg eng.

Für den Vortrieb stehen zwei Toyota-Motorisierungen zur Auswahl: ein 1,33-Liter-Ottomotor mit 73 kW/99 PS und ein 1,4 Liter großer Common-Rail-Diesel mit 66 kW/90 PS. Beide Triebwerke sind stadttauglich, man schwimmt mit den anderen Verkehrsteilnehmern mit. Unter leichtem Nageln kommt der Selbstzünder auf Touren, von unten weg steht mächtig Zug parat.

Wer behutsam mit dem Gasfuß umgeht, soll nur 4,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern benötigen. Nach einer typischen Alltagsfahrt zeigt der Bordcomputer einen Verbrauch von 5,7 Litern Kraftstoff an, was selbst Vielfahrer jedoch immer noch nicht abschrecken dürfte.

Die Alternative ist der Benziner, der unter Last ein wenig träge wirkt und sich dann lautstark zu Wort meldet. Statt des Normverbrauchs von 5,5 Litern Super wird auch hier ein guter Liter mehr fällig. Ein grüner Pfeil unten am Drehzahlmesser nennt den optimalen Zeitpunkt, wann das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe des Subarus betätigt werden sollte.

Allen Lenkbefehlen gehorcht der Mini-Van, auch wenn er durchaus noch eine Spur direkter agieren dürfte. Das Einparken und Rangieren in der Stadt gelingt auch aufgrund der guten Übersicht dennoch problemlos. Ein Wendekreis von 10,80 Meter ermöglicht spontane Meinungs- und Richtungswechsel. Sehen lassen kann sich die gute Federung, die auch "Buckelpisten" vergessen lässt. Schnell gefahrene Kurven werden ebenfalls gemeistert, auch wenn der Japaner dann spürbar über die Achse drückt und sein Aufbau sich deutlich neigt.

Der Subaru Trezia hat es schwer: Optisch und technisch stimmt der Mini-Van mit dem Toyota Verso-S überein. Entscheidendes Kriterium wird also der Preis sein, doch auch hier ist Subaru im Hintertreffen.

Auch wenn der Trezia eine umfangreichere Serienausstattung und eine kleinere Aufpreisliste aufweist als sein Pedant aus dem eigenen Land, bleibt fraglich, ob deutsche Käufer tatsächlich mindestens 16 200 Euro und damit 1 250 Euro mehr als für den baugleichen Toyota investieren werden.

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