Finale gegen Spanien Deutsche U21 nach Elfmeter-Krimi im EM-Finale

Tychy · Das war nichts für schwache Nerven! Trotz am Ende deutlicher Überlegenheit muss die deutsche U21 ins Elfmeterschießen gegen England. Im Finale trifft das Team von Trainer Stefan Kuntz auf Spanien.

 Die deutschen Spieler bejubeln ihren Torwart Julian Pollersbeck (r) nach dem Sieg über England im Elfmeterschießen.

Die deutschen Spieler bejubeln ihren Torwart Julian Pollersbeck (r) nach dem Sieg über England im Elfmeterschießen.

Foto: Jan Woitas

Nach einem Elfmeter-Krimi gegen England stehen Deutschlands Nachwuchs-Fußballer erstmals seit dem Triumph von 2009 im EM-Finale und sind nur noch einen Schritt von einem neuen Titel-Coup entfernt.

Die deutsche U21-Nationalmannschaft trifft nun am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) im Finale der Europameisterschaft auf die Fußball- Junioren aus Spanien. Der große Turnierfavorit gewann am Dienstagabend das zweite Halbfinale gegen Italien in Krakau überzeugend mit 3:1 (0:0) und fordert nun im Endspiel die DFB-Auswahl von Trainer Stefan Kuntz heraus. Zum dritten Mal nach 1982 und 2009 steht dann eine deutsche U21 im Finale.

In einem hochklassigen und dramatischen Halbfinale besiegten die DFB-Junioren am Dienstag die Young Lions mit 4:3 (2:2,2:2,1:1) im Elfmeterschießen, was auch Bundestrainer Joachim Löw beim Confed Cup begeisterte. "Super, Jungs, was eine Spannung, wir hatten einen tollen Abend hier in Sotschi, wo wir alle gemeinsam das Spiel verfolgt und Euch die Daumen gedrückt haben. Ihr habt alles gegeben und den Einzug ins Finale absolut verdient", sagte Löw. Im dritten Finale nach 1982 und 2009 ist am Freitag in Krakau Italien oder Spanien der Gegner.

Trainer Stefan Kuntz und die Ersatzspieler stürmten jubelnd auf den Platz, im Tor schrien die deutschen U21-Fußballer um Elfmeter-Held Julian Pollersbeck in einer großen Jubeltraube ihre Freude heraus. Am Mittelkreis stellten sich Max Meyer und Co. für ein spontanes Siegerfoto auf und feierten mit lauten "Finale, oho"-Rufen die dritte Endspiel-Teilnahme einer deutschen U21.

Nach einem Elfmeter-Krimi gegen England stehen Deutschlands Nachwuchs-Fußballer erstmals seit dem Triumph von 2009 im EM-Finale und sind nur noch einen Schritt von einem neuen Titel-Coup entfernt. In einem dramatischen Halbfinale besiegten die DFB-Junioren am Dienstag die Young Lions mit 4:3 (2:2,2:2,1:1) im Elfmeterschießen, was auch Bundestrainer Joachim Löw beim Confed Cup begeisterte.

"Super, Jungs, was eine Spannung, wir hatten einen tollen Abend hier in Sotschi, wo wir alle gemeinsam das Spiel verfolgt und Euch die Daumen gedrückt haben. Ihr habt alles gegeben und den Einzug ins Finale absolut verdient", sagte Löw. Im dritten Finale nach 1982 und 2009 ist am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) in Krakau Italien oder Spanien der Gegner.

"Ich bin so stolz auf die Mannschaft, was die heute geleistet hat", sagte Kuntz in der ARD, attestierte seiner Elf eine "Weltklasse"-Leistung und fiel mit einem lauten "Ah" Pollersbeck in die Arme. Der Torwart wehrte die Schüsse von Tammy Abraham und Nathan Redmond ab. "Das war einfach geil heute. Deswegen schauen wir Fußball, deswegen spielen wir Fußball, deswegen leben wir Fußball", sagte der künftige HSV-Profi. Die DFB-Junioren verdienten sich vor 13 214 Zuschauern nach nervösem Beginn mit einer deutlichen Leistungssteigerung und am Ende deutlicher Überlegenheit den Sieg.

Stürmer Davie Selke brachte die deutsche Elf verdient in Führung (35. Minute), Demarai Gray gelang nach einer Ecke der Ausgleich für die starken Young Lions (41.). Kurz nach der Pause geriet die DFB-Auswahl durch Tammy Abraham in Rückstand (50.), der eingewechselte Felix Platte traf bei seinem allerersten U21-Einsatz zum Ausgleich (70.).

In einem höchst unterhaltsamen und teilweise spektakulären Duell vergab der eingewechselte Nadiem Amiri in der 114. Minute freistehend drei Meter vor dem Tor die Riesenchance zum 3:2 - es ging in das Elfmeterschießen mit dem glücklicheren Ausgang für Deutschland.

Vom Anpfiff weg gab es kein Abwarten. Auf dem rutschigen Rasen spielten Engländer und Deutsche mutig und offensivfreudig. In der dritten Minute reklamierte Selke einen Strafstoß, weil Calum Chambers ihn von den Beinen geholt haben soll. Doch mit dem Nicht-Pfiff lag Schiedsrichter Gediminas Mazeika aus Litauen richtig.

Im gegenüberliegenden Strafraum sorgte der kurzfristig für den Abwehrchef Niklas Stark in die Anfangself gerückte Gideon Jung vom Hamburger SV für den ersten Schreckmoment in der deutschen Hintermannschaft (8. Minute). Jeremy Toljan blockte den Schussversuch von Gray, anschließend rettete Torwart Julian Pollersbeck reaktionsschnell. Doch dann legte sich Jung den Ball viel zu weit vor und holte den heranstürmenden Hughes von den Beinen. Großes Glück für die Deutschen, dass Schiedsrichter Mazeika keinen Elfmeter pfiff.

Die Young Lions waren in der Anfangsphase das bessere Team und vergaben Chancen durch Nathaniel Chalobah (6.) und Abraham (18.). Erst nach rund 25 Minuten stellten sich die deutschen Nachwuchsfußballer besser auf ihren Gegner ein.

Rechtsverteidiger Toljan scheiterte mit einem schönen Fernschuss an 28-Millionen-Euro-Torwart Jordan Pickford (32.). Drei Minuten später belohnte sich die DFB-Auswahl für ihr Engagement. Eine Flanke von Toljan köpfte Selke unhaltbar für Pickford zum 1:0 ins Tor.

Anschließend wurde den Deutschen ihre Anfälligkeit bei Standardsituationen zum Verhängnis. Nach einem Eckball von James Ward-Prowse überwand Gray Pollersbeck mit einer Direktabnahme.

Denkbar schlecht begann die zweite Hälfte für die Kuntz-Elf. Gnabry spielte einen schlechten Pass im eigenen Strafraum direkt in die Beine von Hughes. Dessen Hereingabe verwertete Abraham aus kurzer Distanz. Die DFB-Elf wirkte aber nur kurz verunsichert. Toljan verpasste kurz vor dem Tor das mögliche 2:2 (58.). Dies gelang dem in der 63. Minute für den verletzten Selke eingewechselten Platte mit einem schönen Kopfball nach Flanke von Kapitän Maximilian Arnold.

Maximilian Philipp (73./74.) und Gnabry (74.) vergaben weitere Möglichkeiten. Platte war wenig später erneut erfolgreich (78.), stand bei seinem Kopfball jedoch ganz knapp im Abseits. Die Deutschen waren dem Siegtreffer deutlich näher, mussten dennoch in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen - und durften am Ende jubeln.

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