Watutinki statt Sotschi DFB-Team bezieht WM-Quartier nahe Moskau

München · Auf das wohlige Confed-Cup-Feeling müssen Deutschlands Fußballer bei der WM in Russland weitgehend verzichten. Der DFB hat sich für ein zentrales Quartier nahe des Hauptspielortes Moskau entschieden. "Leicht gefallen" ist dem Bundestrainer die Wahl nicht.

 Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird während der WM nahe Moskau logieren.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird während der WM nahe Moskau logieren.

Foto: Christian Charisius

Für das große Ziel Titelverteidigung setzt Joachim Löw auf beste sportliche Bedingungen vor den Toren Moskaus.

Die Fußball-Nationalmannschaft bezieht bei der WM 2018 in Russland ihr Basisquartier in Watutinki und verzichtet auf das angenehme Confed-Cup-Feeling mit Sonne, Strand und Meer im Urlaubsort Sotschi. Im von Wald umgebenen "Watutinki Hotel Spa Complex" wird der von Bundestrainer Löw angeführte DFB-Tross am 12. Juni 2018 das WM-Basisquartier beziehen. Ein komplett neuer Trakt soll im April fertiggestellt sein und den deutschen Weltmeistern ideale Voraussetzungen für den geplanten Fünf-Wochen-Aufenthalt bieten.

"Die Entscheidung ist uns dieses Mal nicht leicht gefallen, da wir eine sehr gute Zeit in Sotschi während des Confed Cups hatten", äußerte Löw in einer DFB-Mitteilung. Der 57-Jährige hob jedoch das wichtigste Kriterium hervor: "Für den Erfolg müssen wir optimale Voraussetzungen schaffen. In Moskau können wir bei besten Trainingsbedingungen konzentriert arbeiten und finden in dem ruhig gelegenen Quartier auch gute Möglichkeiten zu regenerieren."

Im Urlaubsort Sotschi am Schwarzen Meer konnte der DFB das Problem des Trainingsplatzes nicht lösen. Außerdem wären vom südlichsten WM-Spielort einige strapaziöse Reisen zu den Spielen angefallen.

Teammanager Oliver Bierhoff richtete den Blick besonders auf den möglichen gesamten Turnierverlauf bis zum angestrebten WM-Finale am 15. Juli in Moskau. "Das Quartier nahe Moskau garantiert uns kurze Wege bei den täglichen Fahrten zum Training, zum Flughafen und dem Luschniki-Stadion, im dem wir - das wünschen wir uns alle - am liebsten dreimal spielen", sagte der Manager.

Im Luschniki-Stadion bestreitet die DFB-Elf ihr Auftaktspiel am 17. Juni gegen Mexiko. "Die Aussicht darauf, zum Start ins Turnier sowie an den letzten beiden entscheidenden und wichtigsten Spielen nicht umziehen und reisen zu müssen, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt", erläuterte Bierhoff mit Blick auf das Halbfinale und Endspiel.

Im "Watutinki Hotel" stehen 72 Zimmer für die 23 Spieler, Trainer und den riesigen Betreuerstab zur Verfügung. Es gibt einen Indoor-Pool mit Spa-, Fitness- und Regenerationsbereich sowie Funktionsräume. Die Entfernung zum Luschniki-Stadion beträgt 35 Kilometer. In 30 Minuten soll der Flughafen Wnukowo mit dem Mannschaftsbus erreicht werden. Nur wenige Minuten Fahrzeit sind es auch bis zum Trainingskomplex der russischen Spitzenmannschaft ZSKA Moskau.

Auch die WM-Vorbereitung hat die Sportliche Leitung weitgehend fixiert. Das Trainingslager in Eppan in Südtirol beginnt am 23. Mai. Am 2. Juni wird die deutsche Mannschaft ein Testspiel in Klagenfurt gegen Österreich ausgetragen. Die WM-Generalprobe findet eine Woche später nach der Rückkehr aus Südtirol in Deutschland statt. Ort, Gegner und der exakte Termin sind noch offen. Nach einigen freien Tagen gehe es am 12. Juni 2018 von Frankfurt aus nach Moskau.

Zeit in Sotschi werden Löw und seine Mannschaft aber auch verbringen. In der Olympiastadt von 2014 trifft das DFB-Team am 23. Juni auf Schweden. Dem Vernehmen nach könnte der Aufenthalt am Schwarzen Meer durch eine frühe Anreise nach dem Auftaktspiel sowie einer direkten Weiterreise zum abschließenden Gruppenspiel am 27. Juni in Kasan auch auf eine Woche ausgedehnt werden. Ein wenig Sonne, Strand und Meer sind für Löw und Co. demnach auch bei der WM wieder drin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort