Wettkomission ermittelt gegen Wayne Shaw Bitteres Nachspiel für den 150-Kilogramm-Torwart

London · Wayne Shaw vom Fünftligisten Sutton United sieht sich nach seiner „Fress-Attacke“ dem Verdacht der Wettmanipulation ausgesetzt und hat mit sofortiger Wirkung seine Karriere beendet.

 Ersatztorwart Wayne Shaw (r) sorgte in London für Aufsehen.

Ersatztorwart Wayne Shaw (r) sorgte in London für Aufsehen.

Foto: Andrew Matthews

Die Geschichte wird wohl als „Piegate-Affäre“ in die Geschichte des Fußballs eingehen und noch Jahre später wieder in Quiz-Sendungen auftauchen: In der 82. Minute des FA-Cup-Spiels gegen Arsenal London am Montag (0:2) überkam den der Ersatzmann des Fünftligisten Sutton United der Hunger, auf der Ersatzbank futterte er ein Fleisch-Sandwich, auf der Insel als „Pie“ geläufig.

Zum Einsatz kam 150-Kilogramm-Torwart Wayne Shaw nicht, trotzdem war er durch seine Aktion der Hingucker des Abends. Das Spiel geriet zur Nebensache. Sutton-Teammanager Paul Doswell war hinterher nicht sonderlich begeistert: „Ich denke nicht, dass es das beste Licht auf uns geworfen hat.“ Die Aktion hat jedenfalls Konsequenzen.

Womöglich war es aber auch eine PR-Aktion von Shaw. Bei englischen Buchmachern konnten Wetten platziert werden, ob der Kult-Keeper während des Spiels etwas isst. Die Quoten lagen bei 8:1. „Ich habe nicht darauf gewettet“, sagte Shaw.

Trotzdem droht dem 45-Jährigen ein Nachspiel. Die Kommission für Glücksspiele hat Untersuchungen gegen den Torhüter eingeleitet. Man werde sich anschauen, ob es Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Glaubwürdigkeit im Sport sei kein Scherz. Seinen Ruf als Publikumsliebling bei Sutton hat Shaw mit der Aktion aber jedenfalls untermauert.

In Zukunft dürften ähnliche Aktionen allerdings ausbleiben - aus einem einfachen Grund: Shaw will nach seiner viel beachteten Aktion aufhören bei Sutton United. Der Torwart selbst habe seinen Abschied angeboten, und der sei von den Vereinschefs akzeptiert worden, sagte Teammanager Doswell dem Sender Sky News am Dienstag. „Es ist ein sehr trauriges Ende einer guten Geschichte“, kommentierte er.

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