Wambachs großer Traum: Für die USA dritten WM-Titel holen

Vancouver · Vier Jahre nach der unglücklichen WM-Final-Pleite in Frankfurt wollen die US-Girls endlich den dritten Stern vom Fußball-Himmel holen.

 Abby Wambach will den WM-Titel. Foto: Andre Pichette

Abby Wambach will den WM-Titel. Foto: Andre Pichette

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"Beim letzten Mal waren wir ganz nah dran", sagt US-Star Abby Wambach, die sich an das Endspiel mit Elfmeterkrimi gegen Japan vor vier Jahren ungern erinnert. Gleichzeitig ist es aber Motivation, denn die Topstürmerin wünscht sich nichts sehnlicher als eine gelungene Revanche, denn der WM-Triumph fehlt ihr noch in ihrer Sammlung: "Ich hoffe, dass wir uns in diesem Finale in Topform präsentieren. Das wird ein ganz besonderes Ereignis. Ich will den WM-Titel."

Dass sie beim Weltturnier in Kanada bisher kaum über die Jokerrolle hinauskam, ist für die ehemalige Weltfußballerin mit Blick auf die gemeinsame Titel-Mission am Sonntag (16.00 Uhr Ortszeit/Montag, 01.00 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) kein Problem. "Mein einziges Ziel ist der Sieg. Wie wir dieses Ziel erreichen, ist mir egal, ebenso wie die Rolle, die ich dabei spiele. Es ist mir egal, ob ich die Tore erziele oder Carli Lloyd oder Kelley O'Hara, oder ob es vielleicht sogar (Torhüterin) Hope Solo ist", betont die 35-Jährige im FIFA-Interview. "Ganz ehrlich, es ist mir egal. Ich will nur, dass meine Mannschaft einen Treffer mehr erzielt als der Gegner. Das ist das einzige, was zählt. Weil wir den Titel als Mannschaft verdienen. Alle gemeinsam."

Der Olympiasieg 2012, als die USA das Endspiel gegen Weltmeister Japan in London 2:1 gewannen, war für Wambach und Co. kein wirklicher Trost. "Du kannst so viele Titel haben, wie du willst, in allen möglichen Meisterschaften - keiner davon ist so bedeutend wie der Weltmeistertitel", stellte die 1,81 Meter große, wuchtige Angreiferin klar, die in der Heimat ein Superstar ist und wie Alex Morgan Millionen-Verträge hat. In Vancouver könnte Wambach bereits ihr 249. Länderspiel bestreiten. Bisher hat sie 183 Tore erzielt. Selbst die deutsche Rekordnationalspielerin Birgit Prinz kam an diese Bilanz nicht heran.

Besondere Gefühle löst das Finale vor mehr als 50 000 Zuschauern im BS Place Stadion bei US-Spielführerin Carli Lloyd aus. Schließlich gehörte sie 2011 in Deutschland zu den drei Schützinnen, die im Finale vom Elfmeterpunkt scheiterten. Dass sie das WM-Trauma überwunden hat, demonstrierte Lloyd schon mit ihren beiden Treffern zum 2:1-Erfolg im Olympia-Finale. Und beim 2:0-Halbfinalsieg über Deutschland in Montreal ebnete ihr sicher verwandelter Strafstoß in der 69. Minute den Weg ins Endspiel. "Jetzt den WM-Titel zu gewinnen, wäre fantastisch", meint Lloyd.

Die Nadeshiko mogelte sich mit sechs knappen Siegen ins dritte Finale nacheinander gegen die USA. Auch Norio Sasaki und sein Team fiebern dem WM-Höhepunkt entgegen. Japans Trainerfuchs hat sich einen Plan ausgedacht, wie er dem US-Powerfußball begegnen will. "Wir haben letztes Jahr ein Freundschaftsspiel gegen die USA bestritten und feststellen können, wie stark sie sind. Das wird uns als Lektion für dieses Finale dienen", sagte Sasaki.

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