BVB-Coach Tuchel mit Heimdebüt gegen Wolfsberger AC

Dortmund · Borussia Dortmund geht mit guten Aussichten ins Rückspiel der Europa-League-Qualifikation gegen den Wolfsberger AC. Nach dem 1:0 im Hinspiel in Österreich genügt heute (20.30 Uhr) bereits ein Remis, um in die Playoffs für die Gruppenphase des Wettbewerbs einzuziehen.

 Thomas Tuchel coacht das erste Pflichtspiel im Dortmunder Stadion. Foto: Friso Gentsch

Thomas Tuchel coacht das erste Pflichtspiel im Dortmunder Stadion. Foto: Friso Gentsch

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Der neue BVB-Trainer Thomas Tuchel feiert dabei sein Pflichtspiel-Debüt vor heimischer Kulisse. Einschließlich der Dauerkarten wurden bisher bereits 63 000 Tickets verkauft - das gab es für einen deutschen Club in der Qualifikation zur Europa League noch nie.

Diesen erstaunlichen Zuspruch der zuletzt an die Königsklasse und namhaftere Konkurrenz gewöhnten Fans empfindet Tuchel als zusätzlichen Anreiz: "Das ist die Energie, auf die ich mich besonders freue. Sie soll uns zu besonderer Kraft verhelfen - und das soll gegen Wolfsberg beginnen."

Für die meisten BVB-Anhänger gilt es bereits als ausgemachte Sache, dass ihr Club bei der Auslosung der Playoffs (20. und 27. August) um die Teilnahme an der Gruppenphase einen Tag nach der Partie noch dabei ist. Schließlich verhalf das 1:0 im Hinspiel zu einer komfortablen Ausgangslage. Mit der Favoritenbürde kann Tuchel nach eigenem Bekunden gut leben: "Wir trauen uns zu, dominant auftreten. Das wird man unserem Spiel anmerken. Wir sind eine Woche weiter."

Auch Kapitän Mats Hummels ist guter Dinge, dass die Mannschaft ihren Beitrag zur leichteren Integration des neuen Trainers leistet: "Wir erwarten von uns, dass wir das Weiterkommen regeln, die Partie souverän angehen und nichts zulassen."

Eine Zitterpartie wie vor einer Woche in Klagenfurt, als der Rhythmus nach dominanten 60 Minuten vollends verloren ging, will sich die Borussia unter allen Umständen ersparen. Vor allem bei Standards erwies sie sich nicht nur im Hinspiel, sondern schon in der Vorbereitung als anfällig. "Wir müssen die Aufmerksamkeit und Aggressivität bei ruhenden Bällen erhöhen", forderte Tuchel und setzte beim Training entsprechende Akzente.

Zur Erleichterung des Fußball-Lehrers meldeten sich die zuletzt leicht angeschlagenen Pierre-Emerick Aubameyang und Ilkay Gündogan rechtzeitig zurück. Dagegen werden die Abwehrspieler Neven Subotic (Rücken) und Erik Durm (Knie) fehlen.

Wie bereits in der Vorwoche von Tuchel angekündigt, wird Roman Weidenfeller das Tor hüten. Damit erhält der Weltmeister die Chance, sich für einen Stammplatz zu empfehlen. In Klagenfurt hatte Neuzugang Roman Bürki den Vorzug erhalten und in der hektischen Schlussphase dazu beigetragen, dass der BVB den Vorsprung mit Mühe und Not über die Zeit retten konnte. Tuchel ließ offen, ob er nach der Partie die zuletzt vieldiskutierte T-Frage beantwortet: "Es ist das Recht des Trainers, lange darauf zu warten. Ich habe Respekt vor dieser Entscheidung."

Für die Wolfsberger ist die wegen eines Flugzeugdefekts um einige Stunden verspätet angetretene Reise nach Deutschland ein Abenteuer. Nie zuvor spielte der Club aus Kärnten vor einer solch großen Kulisse. Das wertete Trainer Dietmar Kühbauer jedoch eher als Vorteil: "Ich wünsche es jedem, solche Partien erleben zu dürfen. Meine Spieler sollen die Atmosphäre genießen."

Die bisherigen Ergebnisse in der heimischen Bundesliga machen allerdings wenig Mut. Nach dem 0:0 am vorigen Wochenende im zweiten Meisterschaftsspiel beim SV Ried ist Wolfsberg noch immer sieg- und torlos.

Dennoch glaubt Jonas Hofmann, vor einer Woche Schütze des Dortmunder Siegtreffers, nicht an einen Spaziergang in die Playoffs: "Wir wissen, dass wir alle noch nicht bei hundert Prozent sind. Es geht nur darum, die Runde zu überstehen."

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