Rauball: "Tuchel muss in große Schuhe schlüpfen"

Berlin · Fragen an Reinhard Rauball, Präsident von Borussia Dortmund.

 Reinhard Rauball (l) verfolgt mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziere das Pokal-Finale. Foto: Michael Kappeler

Reinhard Rauball (l) verfolgt mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziere das Pokal-Finale. Foto: Michael Kappeler

Foto: DPA

Das erhoffte Abschiedsgeschenk für Trainer Klopp und den ehemaligen Kapitän Kehl gab es nicht. War die Party nach der Niederlage im Pokal-Endspiel dennoch gelungen?

Reinhard Rauball:Ich halte es in dieser Frage mit Klopp. Das Allerwichtigste wäre es gewesen, wenn der Pokal für den Verein gewonnen worden wäre. Dem haben wir uns alle unterzuordnen. Dann wäre es für Jürgen und Sebastian ein Sahnehäubchen gewesen, wenn der Titel zum Ende ihrer BVB-Zeit dazu gekommen wäre. Aber wir müssen uns als unterlegener Pokalfinalist nicht schämen.

Wie groß ist Ihre Enttäuschung am Tag danach?

Rauball:Die ist da. Ich habe schon gestern nach dem Spiel gedacht, so schnell kriegen wir die Chance nicht wieder. Da benötigen wir eine ganze Menge Glück.

Nicht nur mit Wolfsburg ist neue Konkurrenz erwachsen. Wird es für den BVB in Zukunft schwieriger, oben mitzuspielen?

Rauball:Es stimmt, wir haben in der Bundesliga-Spitze eine Verdichtung. Aber ich glaube auch, dass wir wieder stärker werden und in die Richtung marschieren wie in den Meisterjahren.

Für den BVB beginnt nach dem Abschied von Klopp eine neue Zeitrechnung. Was erwarten Sie vom neuen Trainer Tuchel?

Rauball:Wir wissen aus vielen Gesprächen mit ihm, dass er ein überragender taktischer Trainer ist. Er ist in der Lage, die Mannschaft so einzustellen, dass sie den Fußball spielt, den unser Publikum liebt. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Er hat im Bereich Motivation große Stärken. Ich kenne ihn ja schon sehr lange, weil ich mal eine Laudatio auf ihn halten musste, als er erfolgreichster Jugend-Trainer im DFB-Bereich wurde.

Er tritt aber ein schweres Erbe an...

Rauball:: Wir sollten ihm die Rückendeckung geben, die man jemanden geben muss, der in ein solch großes Paar Schuhe schlüpfen muss. Denn die hat Jürgen Klopp zweifellos hinterlassen.

Zur Person:Reinhard Rauball ist seit Mitte November 2004 Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Zudem ist der 68 Jahre alte Jurist Ligapräsident. Dieses Amt trat er im August 2007 an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort