Fußball Draxlers bittere Rückkehr: Schalke besiegt Wolfsburg 3:0

Gelsenkirchen · Mit dem 3:0-Heimsieg gegen Wolfsburg glückt Schalke die Revanche für die Pleite im Hinspiel. Der Ex-Schalker Draxler wird in seinem "Wohnzimmer" ausgepfiffen und verlässt die Arena wie seine Mitspieler mit hängendem Kopf.

 Schalkes Johannes Geis zirkelt den Ball zum 2:0 über die Wolfsburger Mauer ins Tor.

Schalkes Johannes Geis zirkelt den Ball zum 2:0 über die Wolfsburger Mauer ins Tor.

Foto: Guido Kirchner

Nach seiner missratenen Rückkehr in die Arena ließ Julian Draxler den Kopf hängen. Doch die Pfiffe der Schalke-Fans setzten dem Wolfsburger weniger zu als die deftige Niederlage.

"Es war generell ein Spiel zum Vergessen. Wir haben 0:3 verloren, das ist das was am bittersten ist", sagte Draxler nach dem 0:3 (0:2) bei seinem Ex-Club Schalke 04. Während der Revierclub im Kampf um die Champions-League-Plätze in der Fußball-Bundesliga wieder gut im Rennen ist, droht der VfL Wolfsburg nach sieben Spielen ohne Sieg den Anschluss an die Europapokalränge zu verlieren.

Vor 61 483 Zuschauern in der Veltins-Arena sicherten Klaas-Jan Huntelaar (24. Minute), Johannes Geis (35.) und Neuzugang Alessandro Schöpf (87.) den sechsten Heimsieg gegen den VfL in Serie. "Die Mannschaft spielt im Moment nicht wie eine Mannschaft. Das ist das Grundübel. Wir haben eine schwierige Phase", bekannte VfL-Trainer Dieter Hecking, der ohne Luiz Gustavo (gesperrt) und André Schürrle (Adduktorenprobleme) auskommen musste. Für Dante rückte Robin Knoche in die Innenverteidigung.

Draxler musste sich bei seiner Rückkehr zwar wie erwartet Pfiffe und Schmährufe anhören, doch der 22 Jahre alte Weltmeister befand anschließend: "Es war alles im Rahmen. Ich wusste ja, was mich erwartet. Es war trotzdem schön, die alten Gesichter zu sehen." Dem Spiel der Wolfsburger konnte Draxler wie zuletzt nicht seinen Stempel aufdrücken. Zwar zeigte er sich zu Beginn unbeeindruckt von den Unmutsbekundungen, mit zunehmender Spieldauer tauchte er aber immer mehr ab.

Schalke-Trainer André Breitenreiter, der zum dritten Mal in diesem Jahr dieselbe Startelf aufbieten konnte, war natürlich zufrieden. "Es ist ein fantastisches Spiel unserer Mannschaft gewesen. Das wird uns Selbstvertrauen geben. Wir gehen unseren Weg weiter."

Schnell übernahmen die Knappen die Initiative. Eine Direktabnahme von Eric Maxim Choupo-Moting (5.) strich über das Tor von Diego Benaglio in dessen 300. Pflichtspiel für den VfL. Auf der Gegenseite musste Ralf Fährmann (9.) eingreifen, als er einen Schuss von Sebastian Jung parierte. Pech hatte Daniel Caligiuri (22.), der aus gut 25 Metern abzog, aber nur die Latte traf.

Nur zwei Minuten später machte es Huntelaar mit seinem sechsten Saisontor besser: Zwar war Benaglio beim 20-Meter-Schuss des Niederländers noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte das 0:1 aber nicht verhindern. Beim zweiten Gegentreffer durch einen fabelhaft verwandelten direkten Freistoß von Geis (35.) aus rund 25 Metern war der Schweizer Nationalkeeper dann machtlos. Fast wäre Geis kurz darauf ein ähnliches Freistoß-Kunststück gelungen, doch der Ball flog knapp vorbei.

Nach dem Wechsel bemühte sich die Hecking-Elf um den Anschlusstreffer, tat sich gegen die sicher stehende Schalker Defensive aber schwer. Das Spiel nach vorn war zu unpräzise, und so ging kaum Gefahr von den Aktionen aus. Daran konnte auch der erste Einsatz des VfL-Wintereinkaufs Bruno Henrique nichts ändern. Mit seinem ersten Treffer für Schalke setzte Schöpf dann den umjubelten Schlusspunkt - die Revanche für das 0:3 im Hinspiel war geglückt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 39,9 - 60,1

Torschüsse: 15 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 51,2 - 48,8

Fouls: 15 - 14

Ecken: 6 - 6

Quelle: optasports.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort