Rapid: Erst Außenpfosten, dann ausgeschieden

Lwiw · Nur wenige Zentimeter trennten Rapid Wien in der Nachspielzeit von der Champions League, hochkarätigen Gegnern und einer millionenschweren Mehreinnahme.

 Die Spieler von Rapid Wien ärgerten sich über die verpasste Chance. Foto: Sergey Dolzhenko

Die Spieler von Rapid Wien ärgerten sich über die verpasste Chance. Foto: Sergey Dolzhenko

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Hätte Stürmer Philipp Prosenik unmittelbar vor dem Abpfiff in Lwiw seinen Schuss nur etwas weiter rechts platziert - der Einzug in Europas Fußball-Königsklasse wäre perfekt gewesen. Doch Prosenik setzte den Ball an die "Außenstange", wie die Österreicher den Pfosten nennen. Noch Minuten nach dem Abpfiff konnte der 22-Jährige sein Pech nicht fassen, sein Teamkollege Thanos Petsos war nach dem 2:2 bei Schachtjor Donezk den Tränen nahe. "Ich hätte lieber 0:3 verloren", sagte der Grieche.

Petsos war am Dienstagabend nicht der einzige Rapid-Akteur, der sich lieber einen schnellen und deutlichen K.o. gewünscht hätte. Dass er mit seiner Mannschaft nach dem 0:1 im Hinspiel Großartiges geleistet und den Königsklassen-Dauergast aus der Ukraine an den Rand der Schmach geführt hatte, konnte ihn auch Stunden nach dem Abpfiff nicht trösten. Dabei bleibt dem österreichischen Rekordmeister immerhin die Teilnahme an einem anderen Wettbewerb. "Jetzt rocken wir halt die Europa League", gab sich Präsident Michael Krammer trotzig. Neues Ziel: erstmals die Gruppenphase überstehen.

Doch obwohl bei Krammer und Trainer Zoran Barisic letztlich der Stolz überwog, kassiert Rapid nun deutlich weniger als in der Champions League. Anstatt zwölf Millionen Euro UEFA-Startprämie gibt es "nur" 2,4 Millionen Euro an garantiertem Geld. Einnahmen, die insbesondere im Vertragspoker mit begehrten Spielern wie Stürmer Robert Beric fehlen dürften.

Auch der Schweizer Spitzenclub FC Basel muss in der kommenden Spielzeit auf begehrte Millionen verzichten. Nach zuletzt zwei Spielzeiten in der Königsklasse verpasste der FCB durch ein 1:1 bei Maccabi Tel Aviv ebenfalls die Gruppenphase der Königsklasse. Auf dem Rasen des Bloomfield-Stadions in der israelischen Küstenstadt schlichen Spieler und Verantwortliche mit hängenden Köpfen vom Platz. "Die Mannschaft hat alles gegeben und ist brutal bestraft worden", sagte Trainer Urs Fischer.

Ein deutscher Weltmeister darf sich dagegen auf seine ersten Spiele im höchsten europäischen Wettbewerb freuen. Mit dem FC Valencia schaffte Verteidiger Shkodran Mustafi trotz einer 1:2-Pleite beim AS Monaco den Einzug in die Gruppenphase. Valencia reichte das 3:1 aus dem Hinspiel, damit sind erstmals fünf Clubs aus einem Land dabei. Kurz nach dem Abpfiff postete Mustafi ein Foto aus der Kabine. Zu sehen sind seine Füße, zwischen denen der offizielle Spielball der Champions League baumelt. Dem Bild verpasste Mustafi die folgende Überschrift: "Mehr will ich nicht".

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