Fußball Siegloses Wochenende für Podolski und Gomez

Istanbul · Nach fünf Siegen in Serie muss Mario Gomez mit Besiktas einen Dämpfer hinnehmen. Auch Nationalmannschaftskollege Podolski kann nicht feier - trotz Torerfolg. Galatasaray Istanbul verliert erneut. Der Rekordmeister steckt in einer Krise. Hinzu kommt, dass eine drastische Strafe durch die UEFA droht.

 Mario Gomez und Besiktas kamne nur zu einem 2:2 gegen Basaksehirspor.

Mario Gomez und Besiktas kamne nur zu einem 2:2 gegen Basaksehirspor.

Foto: Yuri Kochetkov

Mario Gomez hat sich mit Besiktas Istanbul in der Süper Lig zum ersten Mal nach fünf Spielen einen Punkteverlust geleistet. Gegen den Stadtnachbarn Basaksehirspor kam Besiktas nach einem 0:2-Rückstand nicht über ein 2:2 hinaus.

Gomez, der die Torjägerliste der Süper Lig mit 15 Treffern anführt, erwischte im Abschluss nicht seinen besten Tag und ließ im ersten Durchgang einige hochkarätige Möglichkeiten ungenutzt.

Besser machten es der Tabellenvierte. Die Gastgeber gingen vor 6870 Zuschauern im Fatih-Terim-Stadion durch Edin Visca (25.) und Mahmut Tekdemir (54.) in Führung. Zwei späte Kopfballtreffer von Cenk Tosun (78.) und Atiba Hutchinson (83.) sicherten den Adlern immerhin einen Punkt. Durch das Unentschieden wächst der Rückstand auf den Spitzenreiter Fenerbahce auf vier Punkte an, allerdings hat Besiktas noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Nicht mal ein Tor von Lukas Podolski hat die Talfahrt von Galatasaray Istanbul gestoppt. Zum ersten Mal seit mehr als sechs Wochen stand der deutsche Fußball-Nationalspieler wieder in der Startformation des türkischen Rekordmeisters und Titelverteidigers. Zwei Minuten vor Schluss erzielte Podolski seinen neunten Saisontreffer. Für einen Punkt, geschweige denn einen Sieg reichte es am Samstag aber selbst beim Abstiegskandidaten Mersin Idman Yurdu nicht.

Titelverteidiger Galatasaray verlor mit 1:2, es war die dritte Partie nacheinander ohne Sieg. Auswärts warten die Löwen seit sechs Spielen auf drei Punkte. 15 Zähler beträgt der Rückstand auf den Erzrivalen und Spitzenreiter Fenerbahce, das restliche Titelrennen in der Süper Lig findet aller Voraussicht nach ohne Galatasaray statt. "Wir machen eine schwere Phase durch", räumte Trainer Mustafa Denizli ein.

Dass der türkische Rekordmeister eine schwierige Saison durchmachen würde, ließ sich schon vor der Saison absehen. Trotz großer Bemühungen konnte außer Podolski kein namhafter Neuzugang präsentiert werden. Dafür verließen in den vergangenen Jahren wichtige Spieler wie Didier Drogba oder Felipe Melo den Verein. Sie hinterließen Lücken, die nicht gestopft werden konnten.

Vor allem die Lage im Sturm ist bezeichnend. Nach Drogba ging kürzlich auch der türkische Nationalstürmer Burak Yilmaz. Er wechselte nach China zu Beijing Guoan. Mittelstürmer Umut Bulut bringt es bislang nur auf drei Saisontreffer. Die Stadtnachbarn Besiktas und Fenerbahce rüsteten dagegen im Sommer ihre Kader mit großen Investitionen auf und marschieren an der Tabellenspitze davon.

Die sportliche Dominanz der vergangenen Jahre - zwischen 2012 und 2015 holte Galatasaray drei Meisterschaften - scheint also erst einmal vorbei. Auch die Aussichten für die Zukunft sind nicht gerade rosig. Da der Verein wiederholt gegen das von der UEFA verordnete Financial Fairplay verstoßen hat, droht ein Ausschluss für maximal zwei Jahre aus dem Europapokal. Die endgültige Entscheidung der UEFA wird noch in diesem Monat bekannt gegeben.

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