Weltmeister verdrängt Langerak Wolf macht Zieler zu Nummer eins im VfB-Tor

Cottbus · Im Duell um die Nummer eins im VfB-Tor hat sich Ron-Robert Zieler erst einmal durchgesetzt. Nach dem Ende seiner langen Pflichtspielpause geht der Weltmeister gelöst in die Saison - und hat noch große Ziele.

 Neue Nummer eins beim VfB Stuttgart: Weltmeister Ron-Robert Zieler.

Neue Nummer eins beim VfB Stuttgart: Weltmeister Ron-Robert Zieler.

Foto: Thomas Eisenhuth

Glücklich knetete Ron-Robert Zieler seine grell-gelben Handschuhe. Erstmals seit einem halben Jahr stand der neue Keeper des VfB Stuttgart wieder bei einem Pflichtspiel im Tor - und erhielt nach dem glücklichen 4:3 im Elfmeterschießen beim FC Energie Cottbus öffentlich auch die Stammplatzgarantie.

Coach Hannes Wolf habe ihm "gesagt, dass ich als Nummer eins in die Saison gehe. Das hat mich sehr gefreut", berichtete der Weltmeister gelöst über das Gespräch zwei Tage vor der Erstrundenpartie im DFB-Pokal. "Aber jetzt gehts erst richtig los, jetzt will ich das Vertrauen zurückzahlen."

Damit hat Zieler das Rennen gegen den Aufstiegs-Stammtorwart Mitch Langerak erst einmal für sich entschieden. Gegen den Regionalligisten zeigte der 28-Jährige eine solide Leistung. Im Elfmeter-Showdown versagten den Energie-Profis Björn Ziegenbein und Benjamin Förster dann die Nerven, so dass Zieler gar nicht einzugreifen brauchte. "So ein Sieg tut gut für die Seele, für den Kopf", berichtete er anschließend. "Vielleicht kann uns das einen Schub geben."

Vor dem Bundesliga-Auftakt am Samstag bei Hertha BSC wollte Coach Hannes Wolf nicht verraten, was den Ausschlag zugunsten Zielers gegeben habe. "Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, ich finde auch, dass sie nicht fair ist", erläuterte der Trainer sein Dilemma. "Sie sind so eng beisammen, Mitch ist ein fantastischer Keeper. Und dann kriegt einer alles und einer nichts." Der Coach ist kein Freund des Job-Sharings auf der Torwartposition in verschiedenen Wettbewerben.

In einer enttäuschenden Saison bei Leicester City durfte Zieler nach einigen Einsätzen in der Hinserie dieses Jahr nur noch zweimal im FA-Cup ran und konnte sich nie gegen Kasper Schmeichel durchsetzen. Nun hofft der frühere Hannover-Keeper, dass sich durch den Neustart in Stuttgart vielleicht doch noch einmal der Weg zurück in die Nationalmannschaft öffnet. Das Thema sei "noch nicht abgehakt", betonte Zieler bereits im Trainingslager.

Vor Gedanken an größere Ziele muss der Ersatzmann vom WM-Triumph 2014 allerdings erst einmal die VfB-Verteidigung koordinieren, die sich beim Viertligisten stark ersatzgeschwächt noch nicht erstligatauglich präsentierte. Stamm-Linksverteidiger Emiliano Insua wird länger fehlen, unter anderem der kurzfristig wegen Übelkeit ausgefallene Timo Baumgartl dürfte aber in der Hauptstadt wieder zur Verfügung stehen. "Ich glaube, dass sich personell diese Woche einiges verändert", sagte Wolf. "Angst ist kein guter Ratgeber, um nach Berlin zu fahren. Heute gab es mehr zu verlieren."

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