2:1 gegen FC Augsburg FSV Mainz bejubelt drittbesten Bundesligastart

Mainz · Beim noch ungeschlagenen FSV Mainz 05 herrscht nach dem späten Erfolg gegen Augsburg Hochstimmung. Das junge Team von Trainer Schwarz begeistert mit mutigem Offensivspiel.

 Die Mainzer Spieler bejubeln mit Trainer Sandro Schwarz (verdeckt mit der Mütze) den Sieg über den FC Augsburg.

Die Mainzer Spieler bejubeln mit Trainer Sandro Schwarz (verdeckt mit der Mütze) den Sieg über den FC Augsburg.

Foto:  Hasan Bratic

Der drittbeste Bundesligastart in der Vereinsgeschichte des FSV Mainz 05 ließ Trainer Sandro Schwarz ganz sentimental werden: "Beim 2:1 hatte ich Tränen in den Augen, weil es so emotional war", beschrieb er seine Gefühle nach dem Last-Minute-Sieg gegen den FC Augsburg.

Sieben Punkte aus drei Spielen - so gut standen die Rheinhessen zu diesem Zeitpunkt nicht einmal in der Erfolgsära von Jürgen Klopp da. Besser ist der Fast-Absteiger des Vorjahres in seiner Bundesligageschichte nur 2010 und 2013 unter Thomas Tuchel gestartet.

"Die Punkte geben Ruhe", stellte der Mainzer Vorstandschef Stefan Hofmann erleichtert fest. "Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir in einer Phase, in der sich der Verein neu aufstellt, sportlich nicht in unruhiges Fahrwasser kommen. Das tut gut."

Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Mainzern, die in den vergangenen zwei Spielzeiten jeweils bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern mussten. Die Abgänge der Leistungsträger Abdou Diallo (Borussia Dortmund), Suat Serdar (Schalke 04) und Yoshinori Muto (Newcastle United), die knapp 50 Millionen Euro in die Vereinskasse spülten, wurden bisher gut kompensiert - obwohl derzeit sieben Spieler verletzt fehlen.

Gegen Augsburg schickte Schwarz die jüngste Mannschaft der Mainzer Bundesliga-Historie (Durchschnitt 23,2), darunter den 18-jährigen Debütanten Jonathan Burkardt, aufs Feld. Die jungen Wilden zahlten das Vertrauen zurück und steckten auch Rückschläge wie den Ausfall von Abwehrchef Stefan Bell (Gehirnerschütterung im Abschlusstraining) und dessen Vertreter Niko Bungert (Wadenverletzung) eine Viertelstunde vor Schluss souverän weg. "Wie wir mit dieser jungen Mannschaft die Widerstände in den ersten Spielen überwunden haben, ist einfach nur beeindruckend", schwärmte Schwarz.

Das Spiel am Samstag war exemplarisch dafür. Nach dem späten Rückstand in der 82. Minute durch Dong-Won Ji, der sich beim anschließenden Torjubel verletzte, warfen die Hausherren alles nach vorn - und wurden für ihren Mut belohnt. "Die Mannschaft hat mittlerweile ein Grundvertrauen, so ein Spiel noch umzubiegen", sagte Sportvorstand Rouven Schröder. Und Schwarz lobte: "Wir haben eine außergewöhnliche Leistung abgeliefert. Genau diese Intensität und Dynamik wollen wir sehen."

In der dramatischen Schlussphase sorgten die Joker Anthony Ujah (87.) und Alexandru Maxim (90.+3) vor der Minuskulisse von 21 105 Zuschauern noch für ein Happy End. "Wir haben bis zum Ende gekämpft und Charakter gezeigt", sagte der Siegtorschütze.

Schwarz sieht den nächsten Aufgaben daher gelassen entgegen. "Es ist total wichtig für die Köpfe der Spieler, solche Erlebnisse zu haben. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte der 39-Jährige und stellte zufrieden fest: "Wir sind jetzt drin in der Saison und können noch besser werden mit dieser jungen Mannschaft. Das gibt ein gutes Gefühl."

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