Karlsruhe und Aue ganz unten Spitzenclubs der 2. Liga rücken enger zusammen

Düsseldorf · Stuttgart und Hannover haben im Aufstiegskampf zur Bundesliga gepatzt. Dafür konnte Dresden den Rückstand zum Relegationsrang verkürzen. Karlsruhe rutschte auf den letzten Tabellenplatz.

 Dresdens Philip Heise (3.v.r.) trifft gegen Sandhausens Torwart Marco Knaller (r) zum 2:0.

Dresdens Philip Heise (3.v.r.) trifft gegen Sandhausens Torwart Marco Knaller (r) zum 2:0.

Foto: Thomas Eisenhuth

Die Spitzenclubs der 2. Fußball-Bundesliga sind noch enger zusammengerückt, und auch Dynamo Dresden mischt im Aufstiegsrennen mit.

Mit dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen den SV Sandhausen verkürzten die Sachsen als Tabellenfünfter am Sonntag den Rückstand zum Relegationsrang drei auf sechs Zähler und setzen die führenden Teams weiter unter Druck.

"Es war eine ordentliche Vorstellung und ein souveräner Sieg", erklärte Dynamo-Coach Uwe Neuhaus. Sowohl Spitzenreiter VfB Stuttgart, der am Samstag 0:1 gegen Greuther Fürth unterlag, als auch Hannover 96 (0:0 gegen St. Pauli) mussten am 25. Spieltag Dämpfer im Kampf um die direkte Rückkehr in die Bundesliga verkraften.

Stuttgart droht der Verlust der Tabellenführung. Gewinnt Union Berlin am Montag gegen den 1. FC Nürnberg, verdrängen die Eisernen die Schwaben vom ersten Platz. "Wir haben es nicht geschafft, uns spielerisch zu befreien. Fürth war ballsicherer und zweikampfstärker. Uns hat in den Abläufen die Konsequenz gefehlt", kommentierte VfB-Trainer Hannes Wolf die sechste Saisonniederlage, die Veton Berisha in der 9. Minute besiegelte.

Wolf will die kommenden Tagen nutzen, um seine Mannschaft auf die nächste Etappe im Aufstiegskampf einzustimmen: "Jetzt werden wir uns in der Länderspielpause schütteln, hart arbeiten und alles dafür tun, um wieder aufzustehen."

Hannover wurde von Eintracht Braunschweig (3:2 gegen Heidenheim) überholt und rutschte auf den vierten Platz. Nach der Nullnummer gegen St. Pauli steht 96-Coach Daniel Stendel weiter im Blickpunkt. Sportchef Horst Heldt wollte sich bezüglich der Zukunft des vertraglich noch bis 2018 gebundenen Fußball-Lehrers nicht festlegen. "Es ist alles offen", sagte Heldt der Deutschen Presse-Agentur.

Ewald Lienen vom FC St. Pauli reagierte mit harscher Kritik auf die anhaltende Debatte um seinen Trainerkollegen. "Dass in so einer Tabellensituation der Trainer überhaupt infrage gestellt wird, ist skandalös", echauffierte sich der 63-Jährige am Samstag.

Heldt kommentierte das 0:0 gegen St. Pauli sachlich: "Am Ende ist es ein gerechtes Ergebnis. Ob das für beide Mannschaften zu viel oder zu wenig war, wird sich dann am Ende zeigen." Der niedersächsische Rivale Braunschweig, der erneut einen Rückstand drehen konnte und im sechsten Match hintereinander ohne Niederlage blieb, untermauerte derweil seine gute Form. "Einfach unglaublich. Wir haben alles gegeben und bis zum Ende an uns geglaubt. Im Fußball ist alles möglich", meinte Eintracht-Profi Onel Hernandez.

Für den Karlsruher SC und Erzgebirge Aue wird die Lage immer prekärer. Durch das 0:3 (0:2) am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf rangiert Karlsruhe erstmals nach einem Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. "Wir haben unsere Aufgaben nicht erledigt und müssen die Häme der Fans über uns ergehen lassen. Wir sagen immer, dass es besser wird. Es wird aber nicht besser", erklärte KSC-Keeper Dirk Orlishausen.

Auch Sportdirektor Oliver Kreuzer kritisierte die Karlsruher Mannschaft: "Wir haben versagt, waren in allen Bereichen unterlegen. Das ist zu wenig." Erzgebirge Aue erreichte mit dem 1:1 (1:0) gegen den VfL Bochum einen Auswärtspunkt, rutschte aber auf Rang 17. "Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen", sagte Domenico Tedesco, der in seinem zweiten Spiel als Aue-Coach den vierten Zähler holte.

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