Olympia Douglas Costa und Neymar sollen Brasilien zu Gold führen

Rio de Janeiro · Zuletzt hat Brasilien herbe Pleiten bei Fußballturnieren erlebt. Nun bei Olympia in Rio ist der Druck groß, neue Euphorie zu entfachen.

 Douglas Costa hat von den Münchnern die Freigabe für das Olympia-Turnier in seinem Heimatland erhalten.

Douglas Costa hat von den Münchnern die Freigabe für das Olympia-Turnier in seinem Heimatland erhalten.

Foto: Kay Nietfeld

Angeführt von Superstar Neymar sollen Brasiliens Fußballer bei den Olympischen Spielen daheim in Rio de Janeiro das erste Fußball-Gold in der Geschichte des Landes holen.

Auch Douglas Costa vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern wurde in das am 29. Juni vom Verband vorgestellte Aufgebot für die Olympischen Spiele berufen. Die beiden Offensivakteure und Torhüter Fernando Prass wurden von Trainer Rogerio Micale als die drei Spieler ausgewählt, die älter als 23 Jahre sein dürfen. Mit Marquinhos (Paris Saint Germain), Fred (Donetsk), Rafinha Alcântara (FC Barcelona) und Felipe Anderson (Lazio Rom) gibt es vier weitere Akteure, die im Ausland ihr Geld verdienen, der Rest spielt in Brasilien.

Costa hatte von den Münchnern die Freigabe für das Turnier in seinem Heimatland erhalten, wird deswegen aber einen Teil der Vorbereitung sowie voraussichtlich den Supercup gegen Dortmund (14. August) und die erste Runde im DFB-Pokal in Jena eine Woche später verpassen.

Die Sommerspiele finden vom 5. bis 21. August statt, das Fußball-Finale steigt am vorletzten Tag der Spiele im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro. Weitere Spielorte neben Rio de Janeiro sind Belo Horizonte, Brasilia, Manaus, Salvador und São Paulo. Brasilien hat noch nie Gold gewonnen, erinnerte Costa in einem Interview im "Kicker". "Und nachdem sie in Brasilien stattfinden, wäre es doppelt besonders, wenn wir es holen." Bei der Copa América war die Seleção jüngst in der Vorrunde gescheitert, Trainer Carlos Dunga musste gehen. Neymar hatte nicht teilgenommen, weil der FC Barcelona ihn nur für die Copa oder Olympia freigeben wollte.

Dafür hatte er mit einigen Äußerungen die Schlagzeilen in Brasilien dominiert. Nach dem Ausscheiden bei der Copa América mit einer Niederlage gegen Peru hatte Neymar geschrieben: "Jetzt wird sich ein Haufen Arschlöcher zu Wort melden, um Scheiße zu reden." An seine Mannschaftskollegen gerichtet, fügte er hinzu: "Ich bin Brasilianer und stehe zu euch." Später hatte er sich für die deftigen Ausdrücke entschuldigt. Nach dem 1:7-Debakel bei der Fußball-WM in Brasilien 2014 im Halbfinale gegen Deutschland lastet nun ein großer Druck auf der Olympia-Auswahl, die jüngsten Pleiten vergessen zu machen.

Da die Medaillenhoffnungen Brasiliens bei Olympia in vielen Disziplinen überschaubar sind und eine tiefe Rezession für schlechte Stimmung sorgt, setzen die Organisatoren auf einen Euphorie-Schub durch die Fußballer. Titelverteidiger ist die Mannschaft aus Mexiko.

Auch Deutschland ist erstmals seit 1988 wieder bei Olympia dabei. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch trifft in der Vorrunde auf Mexiko, Südkorea und die Fidschi-Inseln. Brasilien spielt in der Vorrundengruppe A gegen Südafrika, den Irak und Dänemark.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort