Darmstadts Kapitän Sulu: Der Mann mit dem Eisenschädel

Darmstadt · Im zweiten Saisonspiel hatte der eigene Torhüter seinem Mitspieler Aytac Sulu bei einem Rettungsversuch mit dem Knie versehentlich das Gesicht zertrümmert.

 Wer Aytec Sulu kennt, der weiß, dass er erst aufhört, wenn er den Kopf unter dem Arm hält. Foto: Fredrik von Erichsen

Wer Aytec Sulu kennt, der weiß, dass er erst aufhört, wenn er den Kopf unter dem Arm hält. Foto: Fredrik von Erichsen

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Der Kapitän von Zweitliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 erlitt vier Brüche an Joch- und Kahnbein. Nach einmonatiger Verletzungspause kehrte der 28 Jahre alte Innenverteidiger am Samstag beim 2:0-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue in die Mannschaft zurück - mit einer Karbongesichtsmaske zum Schutz.

Diese konnte ihm jedoch nicht helfen, als er in der 63. Minute mit einem Gegenspieler zusammenstieß und sich eine Platzwunde zuzog. "Deswegen vom Platz zu gehen, kam für mich nicht infrage", sagte er. Also ließ er sich zur schwarzen Maske einen blauen Kopfverband verpassen - ein spektakuläres Bild, das Erinnerungen an Dieter Hoeneß weckte, der 1982 im DFB-Pokal mit blutigen Turban sogar ein Tor geköpft hatte.

Die Anerkennung für Sulu fiel entsprechend aus: "Er ist unglaublich hart im Nehmen", sagte Keeper Christian Mathenia, der seinen Kollegen einst so unglücklich verletzte. "Aytac ist verrückt. Wie der immer wieder kommt", meinte Mittelfeldspieler Tobias Kempe. Trainer Dirk Schuster erklärte trocken: "Wer Aytac kennt, der weiß, dass er erst aufhört, wenn er den Kopf unter dem Arm hält."

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