Ungewisse Zukunft Wohin führt Wehrleins Formel-1-Weg?

Austin · Der Wechsel von Nico Hülkenberg zu Renault könnte eine Chance für Landsmann Pascal Wehrlein sein. Die Entscheidung über ein weiteres Jahr bei Manor oder den Aufstieg zu einem besser platzierten Team trifft nicht er. Sondern Mercedes.

 Pascal Wehrlein fährt aktuell für Manor.

Pascal Wehrlein fährt aktuell für Manor.

Foto: Diego Azubel

Pascal Wehrlein lenkt nicht selbst. Wohin der Weg des ehemaligen DTM-Champions in der Formel 1 im kommenden Jahr führt, bestimmen andere.

"Ich kann nur so schnell wie möglich fahren und den bestmöglichen Job machen. Alles andere habe ich nicht in der Hand", sagt der 22 Jahre alte Deutsche.

Er sitzt im Motorhome seines Manor-Rennstalls auf dem Circuit of the Americas. Seit dieser Saison fährt Wehrlein für das von Mercedes maßgeblich unterstützte Team. Ob er auch seine zweite Saison in der Königsklasse des Motorsports für Manor absolviert, wird der deutsche Autobauer entscheiden, mit dem Wehrlein 2015 jüngster Gesamtsieger der DTM geworden war.

"Ich konzentriere mich voll auf das, was ich hier mache. Die Gespräche führt dann Mercedes für mich", betont Wehrlein vor dem 18. Formel-1-Rennen seiner jungen Karriere. Mercedes heißt im konkreten Fall vor allem Team- und Motorsportchef Toto Wolff.

Nicht selten wurde Wehrlein bereits als logischer Kronprinz für einen zukünftigen Platz im Cockpit der Silberpfeile gehandelt. Testen durfte er den Mercedes auch schon.

In Esteban Ocon hat er seit der Sommerpause allerdings sein französisches Pendant aus der Mercedes-Nachwuchsförderung als Teamkollegen bei Manor. Ocon gilt als Kandidat für Renault neben dem künftigen Renault-Piloten Nico Hülkenberg oder auch für Force India als Nachfolger von Hülkenberg.

Beides Cockpits, die auch für Wehrlein eine Option sein könnten. Der nächste Schritt in der Karriere. Oder? Es wäre auch schön, die Aufgabe bei Manor weiter zu führen, meint Wehrlein: "In einem Jahr ist es schwierig, eine Aufgabe abgeschlossen zu haben." Mit dem einen Punkt, den er dem Team mit dem zehnten Platz in Österreich beschert hatte, will er es nicht unbedingt bewenden lassen.

Ein Teamwechsel zum richtigen Zeitpunkt kann aber genauso Karriere fördernd sein, wie ein Boxenstopp im Rennen zur rechten Zeit den Sieg bringen kann. Landsmann Hülkenberg, dessen Platz Wehrlein womöglich bei Force India - ebenfalls Mercedes-Partner - einnehmen könnte, weiß das: "Seit ich in der Formel 1 bin, wollte ich immer für ein Hersteller-Team fahren." Bis zu einem der Marktführer schaffte es der mittlerweile 29 Jahre alte Rheinländer allerdings bisher nicht, nachdem er vor seinem Formel-1-Einstieg 2010 unter anderem als GP2-Champion von sich reden gemacht hatte.

Wehrleins Weg führte über die DTM. Austin ist nun auch wieder Neuland für den Neuling. Umso mehr werden ihm die 90 Minuten Eingewöhnungszeit an diesem Freitag beim ersten Freien Training fehlen. An Wehrleins Stelle darf der gleichaltrige Jordan King den Manor-Rennwagen steuern.

Den Rest des Wochenendes wird aber Wehrlein wieder bestreiten und sich für die Niederlage im Rennen zuletzt gegen Ocon rehabilitieren wollen, nachdem er bisher den Vergleich für sich hatte entscheiden können. Er weiß mit Blick auf seine Zukunft und die Verhandlungen darüber: "Wenn ich jetzt bei jedem Rennen hinten dran bin, wird es die Sicht ändern."

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