Formel-1-Weltmeister Rosberg bekräftigt: "Meine Mission ist erfüllt"

Siegen · Die Zukunftspläne sind noch nicht spruchreif. Der Blick in die Vergangenheit erfüllt Nico Rosberg mit Stolz und Zufriedenheit. Den Rücktritt mit gerade mal 31 Jahren bereut er beileibe nicht.

 Nico Rosberg gewann 2016 die Formel-1-Weltmeisterschaft.

Nico Rosberg gewann 2016 die Formel-1-Weltmeisterschaft.

Foto: Matthias Balk

Nico Rosberg ist von seiner Rücktrittsentscheidung nach seinem ersten Formel-1-Titel mit 31 Jahren weiterhin völlig überzeugt.

"Meine Mission ist erfüllt", sagte er in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Es fühle sich alles sehr richtig an, beteuerte der gebürtige Wiesbadener und erzählte, dass ihm jüngst die britische Formel-1-Legende Sir Stirling Moss geschrieben und ihm "allerhöchsten Respekt" für seine Haltung gezollt habe. Er fühle sich "absolut" bestätigt, das Richtige getan zu haben.

Rosberg hatte nach seinem WM-Triumph in der vergangenen Saison überraschend das Ende seiner Formel-1-Karriere erklärt. Er hatte sich mit fünf Punkten Vorsprung gegen seinen Mercedes-Teamkollegen und Titelverteidiger Lewis Hamilton durchgesetzt, der zuvor zweimal nacheinander die WM gewonnen hatte. Der Brite hatte in diesem Jahr aber auch mit entscheidenden technischen Problemen an seinem Mercedes zu kämpfen gehabt.

"Ich höre auf dem Zenit meiner Leistungsfähigkeit auf und werde jetzt neue Projekte angehen", sagte Rosberg. Der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg (1982) war zur Saison 2006 in die Königsklasse des Motorsports eingestiegen. Er war zunächst für Williams gefahren, ab 2010 startete er für Mercedes. Erst an der Seite von Rekordweltmeister Michael Schumacher, seit 2013 neben seinem ehemaligen Kart-Kumpel Hamilton.

Sie seien beste Freunde gewesen, erinnerte sich Rosberg im FAZ-Interview an die gemeinsame Teenager-Rennzeit. Im knallharten Duell um den WM-Titel in den vergangenen Jahren blieb davon nicht mehr viel übrig. "Vielleicht kommen wir uns irgendwann wieder näher, wenn es sich durch Zufall ergibt", meinte Rosberg: "Das fände ich gut." Er habe auch in einem persönlichen Moment mit Hamilton über seinen Rücktritt gesprochen, "das war cool".

Wie es mit ihm nun weitergehen wird, ließ Rosberg weitgehend offen. Vor Weihnachten hatte er sich unter anderem an berühmten Schauplätzen sichtlich stolz, glücklich und zufrieden mit der WM-Trophäe ablichten lassen, die Feiertage verbrachte er mit seiner Familie, der er nun insgesamt mehr Zeit widmen will.

Und beruflich? Er sei sich sicher, dass er die Herausforderung im Wettkampf der Formel 1 auch woanders finden könne. "Vielleicht in der Business-Welt. Es gibt schon Ideen, aber noch nichts Spruchreifes", sagte Rosberg.

Fest steht auch noch nicht, wer sein Nachfolger bei Mercedes wird. Das Team will sich so schnell noch nicht entscheiden. "Ja, ich weiß schon, dass mein Rücktritt diese Rennsportfamilie in eine schwierige Situation gebracht hat", räumte Rosberg ein. Als Top-Kandidat gilt eigentlich der Finne Valtteri Bottas, sollte sein bisheriger Rennstall Williams den Finnen für Mercedes freigeben.

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