Rosberg-Aus: Ursache Kurzschluss durch "Fremdsubstanz"

Berlin · Nico Rosberg bekam die Nachricht bei der Frustbewältigung im Urlaub auf Thailand. Eine "Fremdsubstanz" löste beim Formel-1-Nachtrennen vor einer Woche in Singapur einen Kurzschluss im Mercedes des damaligen WM-Spitzenreiters aus.

 Nico Rosberg schied in Singapur nach einem Defekt aus. Foto: Diego Azubel

Nico Rosberg schied in Singapur nach einem Defekt aus. Foto: Diego Azubel

Foto: DPA

Um allen verdächtigen Theorien im packenden Teamduell zwischen Rosberg und Singapur-Sieger Lewis Hamilton gleich entgegenzuwirken, betonte der Rennstall bei Twitter unter dem Hashtag " #NotAConspiracy", dass es sich nicht um eine Verschwörung gehandelt habe.

Die Substanz sei ein Mittel, das beim normalen Service-Prozess vor dem Rennwochenende verwendet werde, erklärte das Team. Die Verunreinigung sei nicht sichtbar gewesen. Die Probleme traten in der Lenksäule, die am gesamten Rennwochenende im Einsatz war, erst unmittelbar vor dem Rennen auf.

Als es in die Formationsrunde ging, blieb Rosberg mit seinem Mercedes stehen und drückte verzweifelt auf die diversen Knöpfe am Lenkrad. Er musste von der Boxengasse aus starten, stellte den Wagen letztlich aber nach 14 Runden ab. Rosberg habe weder Kupplungs- noch Motoreneinstellungen vornehmen können. Es wäre nicht sicher genug gewesen, Rosberg mit diesem Defekt wieder auf die Strecke zu lassen, betonte der Rennstall. Im Großen Preis von Japan am kommenden Sonntag in Suzuka sollen "frische Teile" verwendet werden.

Defekte traten am überlegenen Mercedes in diesem Jahr nicht zum ersten Mal auf. In Silverstone hatte Rosberg wegen eines Getriebeschadens aufgeben müssen. Gleich zu Saisonbeginn hatte es Hamilton in Melbourne erwischt, in Montreal musste der Brite ebenfalls aufgeben.

"Die Zuverlässigkeit ist in diesem Jahr unser Hauptproblem", monierte Rosberg. "Unser Auto ist eine Rakete, aber wir haben noch Zuverlässigkeitsprobleme", pflichtete Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach der neuerlichen Panne bei.

Rosberg musste die WM-Führung erstmals seit Ende Mai abgeben. Der 29 Jahre alte gebürtige Wiesbadener liegt nun drei Punkte hinter dem gleichaltrigen Hamilton zurück. Für den Ex-Weltmeister war der Erfolg in Singapur bereits sein siebter Saisonsieg. Er hätte sich auch lieber das direkte Duell mit seinem deutschen Widersacher auf der Strecke geleistet, hatte Hamilton in Singapur aber betont.

In Japan, wo es nicht selten schon zu packenden Teamduellen kam, haben beide nun die Gelegenheit für die nächste Runde in ihrem faszinierenden WM-Kampf. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht wieder ein Defekt einem von beiden den K.o. verpasst.

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