FC-Akteur Matthias Lehmann Warten auf den Kapitän

Köln · Seit dem 19. November fehlt Matthias Lehmann dem 1. FC Köln wegen einer Knieverletzung. Inzwischen ist er wieder Teil des Mannschaftstrainings - und wird es für mindestens eine weitere Saison bleiben.

 Matthias Lehmann hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln um ein Jahr verlängert.

Matthias Lehmann hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln um ein Jahr verlängert.

Foto: dpa

Matthias Lehmann ist nicht nur Kapitän des 1. FC Köln, er ist mit seinen 33 Jahren auch Alterspräsident im Kader des Bundesligisten. Ein Routinier also, einer der in seiner Karriere als Fußballer schon vieles erlebt hat. Vieles, aber nicht alles. Als Lehmann sich am 19. November beim 2:1-Sieg im Derby bei Borussia Mönchengladbach kurz vor der Halbzeit am Knie verletzte, betrat er nämlich Neuland. „Das war meine erste Verletzung. Ich hätte meine Karriere gerne ohne beendet, es war keine Erfahrung“, berichtete der defensive Mittelfeldspieler am Donnerstag nach dem Mannschaftstraining am Geißbockheim.

Erst seit Anfang dieser Woche ist Lehmann wieder Teil der Übungseinheiten mit dem ganzen Team. Wenn der Heilungsprozess so weiter verläuft, ist der Kapitän auch ein Thema für den Kader für das erste Bundesliga-Spiel des neues Jahres am 22. Januar in Mainz. „Das muss man abwarten. Es geht aber keine Welt unter, wenn es nicht klappt und ich noch nicht bei 100 Prozent Fitness bin. Dann warten wir lieber noch eine Woche länger.“

Sich in Geduld üben müssen ist auch eine neue Erfahrung für den gebürtigen Ulmer. „Eigentlich bin ich eher ungeduldig, aber es gab klare Vorgaben der Ärzte und es ist niemandem geholfen sich nicht daran zu halten.“ Viel länger hätte es nach seinem Geschmack mit der Pause aber nicht dauern dürfen. „Zu spät bin ich vom zeitlichen Ablauf nicht. Wenn das so wäre, hätte ich aber auch durchgedreht.“ Alleine mit Reha-Trainer Marcel Abanoz hinter Hütchen herspringen ist für einen Matthias Lehmann auf Dauer eben nichts.

Noch im gelben Leibchen

Im Mannschaftstraining trägt Lehmann noch ein gelbes Leibchen, das ihn als Rekonvaleszenten kennzeichnet. „Ich horche in mich rein und warte, ob eine Antwort vom Knie kommt. Ich muss die normalen Bewegungen und Abläufe wieder reinkriegen, mich langsam wieder ran tasten. Mit mehr Trainingseinheiten wird es wieder geschmeidiger und dann muss es einmal krachen und das Knie muss halten“, erklärt er.

Seit der Kapitän mit seiner Innenbandverletzung von Bord gegangen ist, konnte der FC kein Spiel mehr gewinnen. Vier Remis und eine Niederlage stehen seitdem für die Elf von Trainer Peter Stöger zu Buche. „Das interessiert mich nicht. Das ist eine Randnotiz für die Medien. Ich ziehe meinen Hut vor der Mannschaft, die die für uns untypisch vielen Ausfälle über Wochen bei den Spielen und im Training hinweg toll kompensiert hat.“

Am Mittwoch hat die FC Geschäftsführung vermeldet, dass Lehmanns im Sommer auslaufender Vertrag erneut um ein Jahr verlängert worden ist. „Ab einem gewissen Alter schaut man jede Saison, ob sich der Körper gut gefühlt und ob die Lust noch da ist“, erklärt Lehmann. Beide Fragen konnte sich der 33-Jährige positiv beantworten.

Ein oder dann vielleicht auch zwei weitere Jahre, die Matthias Lehmann die Möglichkeit eröffnen, eine weitere Lücke in seiner Karriere zu füllen: Nach 252 Zweitliga- und 155 Erstligapartien könnte er, wenn der 1. FC köln den nächsten Schritt schafft, erstmals europäisch spielen. Eine Erfahrung, die er im Gegensatz zu der Verletzung sicher nur zu gerne machen möchte.

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