Überzeugender Kurzauftritt Vincent Koziello weckt Hoffnungen beim 1. FC Köln

KÖLN · Kölns Winterverpflichtung Vincent Koziello aus Nizza macht Milos Jojic im Mittelfeld Konkurrenz. Beim 1:1 gegen Hannover 96 kam er zum Kurzauftritt und konnte überzeugen.

Als befände es sich im Winterschlaf, so lag das Trainingsgelände der FC-Profis am Montag ruhig und verwaist da. Erst an diesem Dienstag beginnt die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag in Leipzig. Womöglich wird dann ein Zaungast dabei sein, der Trainer Stefan Ruthenbeck kürzlich gefragt hatte, ob Vincent Koziello bald einmal eingesetzt werde.

„Er wird seine Chance bekommen“, war die Trainerantwort – und er hielt sein Wort. In Frankfurt kam der Franzose ebenso in den letzten 20 Minuten ins Spiel wie jetzt gegen Hannover. Vor allem im Heimspiel bestätigte der 1,68 Meter kleine Spieler, warum ihn der FC-Fan nach der Verpflichtung im Januar gerne einmal im Spiel sehen wollte. Er sei häufig in Nizza, habe Vincent Koziello dort spielen sehen und sei davon sehr angetan gewesen, begründete er: „Das ist einer, der dem FC weiterhelfen kann.“

Diesen Eindruck vermittelte der zentrale Mittelfeldspieler nun auch gegen Hannover. Mit seiner Hereinnahme in der 70. Minute kamen Struktur und Tempo ins Kölner Aufbauspiel. Der 22-Jährige, der für seinen Heimatverein OGC Nizza in vier Spielzeiten bereits 84 Erstligaspiele bestritt, wurde zum Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff. Er war viel in Bewegung, bot sich als Anspielstation an und spielte den Ball meist ohne Verzögerungen gleich weiter nach vorne.

„Da hat man gesehen, dass der Junge kicken kann“, stellte Armin Veh anerkennend fest, wobei er in der für ihn bekannt zurückhaltenden Art ein größeres Lob vermied. Damit sparte auch Ruthenbeck. Er habe ja angekündigt, den kleinen Mittelfeldspieler über kurz oder lang einzusetzen. Damit habe er aber bis zu den Spielen in Frankfurt und gegen Hannover gewartet, weil sich Vincent Koziello erst an die neue Umgebung und die Mitspieler habe gewöhnen müssen.

Und auch beim Heimspiel kam der Franzose erst 20 Minuten vor Schluss für Milos Jojic. Warum das so war, begründete der Trainer folgendermaßen: „Milos steht für Tore. Da muss Vincent noch zulegen; er ist nicht ganz so torgefährlich.“ Milos Jojic hatte bei seinen 22 Bundesligaeinsätzen einen Treffer erzielt und vier vorbereitet.

Gegen Hannover aber war der Serbe weit von seiner guten Form entfernt. Kein Torschuss, nur eine Vorlage und 37 Ballkontakte standen für ihn in der Statistik. Da habe man sich „einen Tick mehr erhofft“ formulierte Ruthenbeck die schwache Bilanz noch wohlwollend. Der Kreativspieler habe sich sehr bemüht, sei aber vielleicht etwas überspielt und habe müde gewirkt, wobei das auf die vielen Einsätzen zurückzuführen sei.

Deshalb wollte der Trainer nicht ausschließen, dass er dem 25-Jährigen im Auswärtsspiel am Sonntagabend in Leipzig zunächst einmal eine Erholungspause einräume und statt ihm Koziello in der Anfangsformation aufbiete. „Es wird von unserer Taktik abhängen. Aber Vincent ist eine Option“, machte Ruthenbeck dem jungen Franzosen Hoffnungen auf ein Startelfdebüt.

Der hatte sich schon darüber gefreut, am Wochenende endlich einmal „vor diesem fantastischen Kölner Publikum“ spielen zu dürfen. Es sei nur schade gewesen, dass man aufgrund der Videobeweis-Entscheidung um den Sieg in letzter Minute gebracht worden sei.

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