1. FC Köln Verletztenserie schlägt aufs Gemüt

Köln · Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Leonardo Bittencourt wird dem 1. FC Köln am Mittwoch im DFB-Pokalspiel gegen 1899 Hoffenheim auch Yuya Osako wegen muskulärer Probleme fehlen.

 Mit diesem Schuss traf Artjoms Rudnevs ins Hertha-Tor. Doch der Treffer wurde nicht anerkannt.

Mit diesem Schuss traf Artjoms Rudnevs ins Hertha-Tor. Doch der Treffer wurde nicht anerkannt.

Foto: dpa

Das Sonnenlicht blockierender Hochnebel, dazu trister Nieselregen, eine gefühlte Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt, rutschiges Laub, wohin man tritt – wenn da kein Herbst-Blues aufkommt. Verletzt sich dann noch bei einer Fußballmannschaft ein Spieler schwerwiegend und fällt monatelang aus, drückt das zusätzlich auf die Gemütslage.

„Die Situation um Leo tut unserer Stimmung eher keinen Gefallen“, meinte FC-Trainer Peter Stöger angesichts des Bänderrisses von Leonardo Bittencourt. Gestern wurde der Offensivspieler am linken Sprunggelenk operiert. Für die restlichen Spiele dieses Jahres fällt er mit Bestimmtheit aus.

Außerdem fehlt mit Yuya Osako – wegen muskulärer Probleme – ein weiterer Angreifer. Man wolle ihn lieber im Pokalspiel an diesem Mittwoch (20.45 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim schonen, damit er für die Bundesligapartie am Sonntag gegen den Hamburger SV einsatzfähig wird.

Mit den beiden Pechvögeln verlängerte sich die Liste der seit der Saisonvorbereitung im Juli verletzt mehr oder weniger lang ausgefallenen FC-Profis auf 13. Eine Anzahl, die es so noch nie gab, seit Peter Stöger mit seinem Trainer-Team vor gut drei Jahren in Köln die Arbeit aufnahm. Im Gegenteil, der FC fiel immer wieder positiv durch seine geringe Anzahl an verletzten Spielern auf.

Deshalb stellten sich Manager Jörg Schmadtke sowie Stöger mit seinen Mitarbeitern die Frage, ob hinter den Verletzungen ein Muster zu erkennen sei. Lag es womöglich an der Trainingssteuerung? Die aber war vergleichbar mit den bisherigen. War die Belastung der Spieler höher als in der Vergangenheit? Auch da gab es nur eine verneinende Antwort.

Das alles war schließlich trotz aller negativen Begleiterscheinungen der Verletzungen beruhigend für den Trainerstab. Auch der am Montag zugezogene Bänderriss von Bittencourt hat Stöger in die Rubrik „unglücklicher Zufall“ eingeordnet. „Mit dem Zweikampf, den er mit Lukas Klünter führte, hatte das schon gar nichts mehr zu tun. Der Leo ist aufgestanden, machte noch zwei Schritte und blieb dann mit dem linken Schuh unglücklich im Rasen hängen. Was willst da machen?“, zuckte der Trainer mit den Schultern.

Wie er personell die Ausfälle kompensieren will, darauf hätte er eine Antwort geben können, behielt sie aber noch für sich. Man besitze eine Reihe von Varianten und Alternativen.

Da Bittencourt am Samstag in Berlin erst zur Halbzeit eingewechselt wurde – dann aber stark spielte – müsste in der heutigen Startformation nur Yuya Osako ersetzt werden. Erster Aspirant dürfte Artjoms Rudnevs sein. Denn der hatte beim Saisonstart eine gute Leistung an der Seite von Anthony Modeste gezeigt, bevor auch ihn eine bei der Nationalmannschaft zugezogene Muskelverletzung aus der Bahn warf.

In den letzten beiden Begegnungen kam der Lette jeweils in den Schlussphasen ins Spiel und sorgte wieder für Gefahr. Gegen Ingolstadt hatte er den Treffer zum 3:1 auf dem Fuß, wurde beim Torschuss aber in die Hacke getreten, ohne dass es den notwendigen Elfmeter gegeben hätte. In Berlin erzielte Rudnevs das Tor zum vermeintlichen 2:2, das wegen eines umstrittenen Foulspiels aber nicht anerkannt wurde.

„Da habe ich wirklich Pech gehabt. Aber irgendwann ist damit Schluss. Ich werde noch meine Tore für den FC schießen. Da bin ich mir ganz sicher“, meinte der im Sommer ablösefrei vom Hamburger SV verpflichtete Stürmer.

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