1. FC Köln Thomas Kessler vertritt den verletzten Timo Horn

KÖLN · FC-Trainer Peter Stöger vertraut für das Derby bei Borussia Mönchengladbach auf Thomas Kessler im Tor. Laut Stöger gab es im Trainerstab keine Diskussion zum Ersatzmann des verletzten Timo Horn.

Ob Zufall oder Absicht, die Inszenierung war perfekt: Just in dem Moment, als Peter Stöger die Katze aus dem Sack ließ, dass Thomas Kessler am Samstag (15.30 Uhr) im rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach das Tor des 1. FC Köln hüten wird, humpelte Timo Horn auf Krücken und mit dick geschientem Knie hinter dem Rücken des FC-Trainers vorbei und warf einen interessierten Blick auf die Szenerie, für die allein sein Unglück verantwortlich zeichnet. Weil die unumstrittene Nummer eins des Fußball-Bundesligisten sich in der Länderspielpause am rechten Knie verletzt hatte und operiert werden musste, hatte sich die Frage nach seinem Stellvertreter überhaupt erst gestellt.

Zumindest für die Öffentlichkeit, denn Peter Stöger machte keinen Hehl daraus, dass es im Trainerstab keine große Diskussionen über die Torwart-Personalie gegeben habe: „Wir haben das durchgesprochen und uns den Mittwoch ausgesucht, um es zu verkünden. Der Kess hat sich das ganz einfach verdient. Er hätte auch zu Beginn der Saison gespielt, als Timo schon mal gefehlt hat.“

Konnte Thomas Kessler aber nicht, weil er selbst an einem Außenbandriss aus dem Trainingslager in Kitzbühel laborierte, als Horn zunächst wegen seiner Olympiateilnahme und dann wegen einer Adduktorenverletzung in der ersten Pokalrunde bei Preußen Berlin und am zweiten Bundesligaspieltag beim Auswärtsspiel in Wolfsburg pausieren musste.

34. Einsatz für Kessler

Nach dem Vormittagstraining am Mittwoch suchte nun FC-Torwarttrainer Alexander Bade das Gespräch mit Müller und teilte ihm wohl seine Entscheidung mit. Dann ging Bade zu Peter Stöger, der wiederum die wartenden Journalisten informierte. „Wir haben ja nicht umsonst gerade erst den Vertrag mit Thomas Kessler verlängert“, verdeutlichte der Kölner Coach die Hierarchie zwischen Torwart Nummer zwei und drei.

Für den 30 Jahre alten Thomas Kessler wird das mit Spannung erwartete Derby beim Erzrivalen erst sein 34. Bundesligaspiel sein. Bleibt der gebürtige Kölner gesund, werden bis zur Winterpause wohl fünf weitere gegen den FC Augsburg, in Hoffenheim, gegen Dortmund, in Bremen und gegen Bayer Leverkusen folgen. „Natürlich fehlt jedem zweiten Torwart die Spielpraxis. Aber es ist ja genau die Stärke vom Kess, reinzukommen und Leistung zu bringen. Er hat immer bewiesen, dass er da ist, wenn er gebraucht wird“, lobte Stöger.

Seinen bislang letzten Auftritt im Torwartdress der Geißböcke hatte Kessler am 34. Spieltag der vergangenen Saison beim 2:2 bei Borussia Dortmund. Viel sagen wollte der 1,97 große Keeper vor seinem Einsatz im Borussenpark nicht: „Ich muss erst mal ein paar Bälle halten“, war alles.

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