1. FC Köln Spiel gegen Hertha BSC für Köln richtungweisend

KÖLN · Der Kölner Trainer Peter Stöger weiß: Nur ein Sieg gegen Hertha BSC hilft dem FC. Gegen die Berliner muss es ein Rumpfteam richten. Zu allem Übel fallen auch die verletzten Dominic Maroh und Jhon Cordoba länger aus.

 Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelt Dominic Maroh in Richtung Kabine. (Foto: dpa)

Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelt Dominic Maroh in Richtung Kabine. (Foto: dpa)

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Es war eine gespenstische Atmosphäre im Kabinenbereich des Stadions in Müngersdorf. Da hatten die Hausherren den FC Arsenal mit 1:0 bezwungen, Jubel aber war bei den Kölnern nicht zu hören oder zu sehen. Die Erklärung war indes relativ einfach: Die Sieger waren zu erschöpft zum Feiern. Völlig ausgepumpt saßen sie noch in der Kabine, als die Arsenal-Kollegen einzeln, von Leibwächtern begleitet, geduscht zum Mannschaftsbus schlenderten. „Mir hat der Sieg gut getan“, gestand Peter Stöger, und fügte hinzu: „Die Jungs waren erledigt, zeigten aber strahlende Gesichter. Dem Clubs tut es gut, aus Image-Gründen und wegen der Mehreinnahmen. Außerdem haben wir noch die Chance, im Europacup zu überwintern.“

Zeit zum Feiern aber besitze man nach dem Erfolg, zu dem Sehrou Guirassy das entscheidende Tor per Elfmeter in der 62. Minute nach einem Foul an ihm selbst beigesteuert hatte, nicht – bestenfalls zum Durchschnaufen. Bereits am Tag nach dem historischen Erfolg ging der Blick der Kölner zum Spiel gegen Hertha BSC am Sonntag. „Die Chance, dass wir den Schwung mitnehmen und zu einem Sieg nutzen, ist nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung gestiegen“, stellte der FC-Trainer dazu fest.

Dass ihm für diese Begegnung drei weitere Profis ausfallen, mochte er in seiner nüchternen Analyse nicht dramatisiert wissen. Dominic Maroh und Jhon Cordoba zogen sich so schwere Muskelverletzungen zu, dass sie für den Rest des Jahres fehlen. Gleiches gilt für den jungen Abwehrspieler Joao Queiros, der sich im Training einen Bruch des Querfortsatzes im Lendenwirbelbereich zuzog.

Damit fallen nach jetzigem Stand für die restlichen sieben Spiele der Hinrunde – fünf in der Bundesliga und je eins im Europapokal und im DFB-Pokal – voraussichtlich acht Profis aus. Denn mit einer früheren Rückkehr wird bei Jonas Hector, Marco Höger, Simon Zoller, Marcel Risse und Dominique Heintz kaum gerechnet. Irgendwann müsse man sehen, was die Ursachen für die Verletzungsserie, vor allem im Muskel- und Bänderbereich, sei, so Stöger.

Elf Spieler fallen aus

Gegen die Berliner Hertha wird die Ausfallliste am Sonntagabend (Spielbeginn 18 Uhr) nach dem Stand vom Freitag noch länger sein. „Ich glaube nicht, dass wir Leo Bittencourt und Christian Clemens noch für das Spiel hinbekommen. Sie konnten noch nicht mittrainieren und werden wohl auch beim Abschlusstraining am Samstag nicht dabei sein“, teilte Peter Stöger enttäuscht mit. Somit würde sich die Zahl der fehlenden Spieler auf elf erhöhen, da Frederik Sörensen zudem nach der fünften Verwarnung gesperrt ist.

Dem FC-Trainer stehen deshalb lediglich 13 Profis als Feldspieler zur Verfügung. So kommt es, dass er drei Nachwuchsspieler mit in den Spieltagskader nimmt, die neben ihm auf der Wechselbank sitzen und von dort Bundesligaluft schnuppern werden.

Neben dem noch 16-jährigen Innenverteidiger Yann Aurel Bissek, der für Deutschland an der U-17-WM teilnahm und auch gegen Arsenal zum Kader gehörte, wird es wie schon in der Vorsaison Birk Risa (19) sein. Man könne gewiss sein, dass der FC am Sonntag bundesligataugliche Spieler auf den Platz bringen werde, erklärte Stöger.

Ein Sieg sei Pflicht, „sonst könnte es eine negativere Richtung nehmen. Dann würde eine große Lücke zu den vor uns stehenden Mannschaften gerissen. Ich bin Realist genug, um das Spiel als richtungweisend anzusehen. Ich bin in meinen 40 Jahren als Spieler und Trainer aber auch in jedes Spiel gegangen, als wäre es ein Endspiel“.

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