1. FC Köln Pawlak als Assistent von Beierlorzer im Gespräch

Köln · Der vorerst letzte Auftritt des 1. FC Köln in der Zweiten Liga am Sonntag ist auch das letzte Spiel für Interimstrainer André Pawlak. Doch die Chancen stehen gut, dass er auch in Zukunft mit den Profis arbeiten wird.

Vor drei Wochen war die Arbeitswelt von André Pawlak noch klar strukturiert und seine zukünftigen Aufgaben abgesprochen und vorgegeben. Nachdem er im November als Trainer zur Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Köln zurückgeholt worden war, führte er das Team aus dem Tabellenkeller zum Klassenerhalt. Dann durfte er interimsmäßig die Profis übernehmen, führte sie mit dem 4:0 in Fürth in der Vorwoche zurück in die Bundesliga. Jetzt, vor dem Saisonfinale, sagte der 48-Jährige mit Blick auf die kommende Spielzeit: „Es gibt die verschiedensten Optionen.“

Die reichen von einer Fortführung seiner U21-Arbeit in der vierthöchsten deutschen Spielklasse über einen Vereinswechsel, verbunden wohl mit dem Aufstieg ins Profigeschäft, bis hin zu einer anderen Tätigkeit beim 1. FC Köln. Und da gibt es nur eine Möglichkeit, die André Pawlak auf Nachfrage auch bestätigt: „Ja, Assistent von Achim Beierlorzer zu werden gehört zu den Optionen.“

Diese Arbeitsstelle gilt es für Armin Veh noch zu besetzen. Denn der neue Cheftrainer des FC, der in der kommenden Woche offiziell am Geißbockheim vorgestellt wird, kommt alleine nach Köln. Damit bricht er mit den heute üblichen Gepflogenheiten im Trainergeschäft. „Ich bin kein Trainer, der ein Team um sich versammelt und mit ihm von Verein zu Verein zieht. Wie ich es in Regensburg gehalten habe, so werde ich mir das in Köln genauso anschauen und dann Gespräche führen“, sagte der 51-Jährige.

Pawlak stellt keine Ansprüche

Bei Jahn Regensburg wird Beierlorzer derzeit von gleich drei Assistenten unterstützt. Beim FC arbeiten André Pawlak und Manfred Schmid, der nach dem letzten Saisonspiel wieder seine Arbeit als Chef der Scouting-Abteilung fortführt, derzeit alleine. Zuvor hatte sich Markus Anfang von zwei Kollegen, die mit ihm zusammen entlassen wurden, helfen lassen. Ein Vorteil bei einer Co-Trainer-Besetzung durch André Pawlak wäre, dass der Club mit ihm einen Fußballlehrer besitzen würde, der den FC bestens kennt und einspringen könnte, wenn Not am Mann wäre.

„Ich stelle keine Ansprüche und ich sage auch nicht, ich muss jetzt da und da hin. Zunächst einmal bin ich hier beim FC sehr zufrieden und stehe ja auch noch für zwei Jahre bei der U21 unter Vertrag“, sagte Pawlak nach dem Training am Mittwoch, um dann hinzuzufügen: „Eine schnelle Entscheidung in der kommenden Woche ist wichtig für alle: Für die U21, für die Profis, für Achim Beierlorzer und für mich. Dann kann ich in Urlaub gehen.“

Dass eine Entscheidung womöglich bereits gefallen ist, war einer anderen Aussage von Pawlak zu entnehmen. Denn angesprochen auf die Umstrukturierungspläne beim Regionalliga-Team meinte er schmunzelnd: „Ich möchte nicht wieder im November einen Anruf mit der Frage bekommen, ob ich bei der U21 aushelfen kann.“

Überzeugende Arbeit bei der U21

In der zu Ende gehenden Spielzeit hatte er die Nachwuchsmannschaft nach seiner Rückkehr – wegen der Ausbildung zum Fußballlehrer hatte er sich vor einem Jahr freistellen lassen – mit der besten Punkteausbeute der Regionalliga West aus abgeschlagener Position zum Klassenerhalt geführt. Aus der missglückten Hinrunde hat man beim FC Lehren gezogen. In Absprache mit Sportchef Armin Veh werden die U21 und die Bundesliga-Mannschaft enger verzahnt. Zudem holt man neben eigenen Talenten auch erfahrene Spieler ins Regionalliga-Team.

Als Talent mit Ambitionen für den Profi-Bereich verpflichtete der FC am Mittwoch Julian Krahl (19). Der deutsche U19-Nationaltorwart kommt ablösefrei von RB Leipzig und erhält einen Dreijahresvertrag. Zunächst soll der 1,94 Meter lange Schlussmann in der Regionalliga zum Einsatz kommen, wie schon in Leipzig dann aber auch mit den Profis trainieren.

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