1. FC Köln Mit ausgedünntem Kader nach Wolfsburg

KÖLN · Wie vor gut einem Jahr trifft der 1. FC Köln am zweiten Spieltag auf den VfL Wolfsburg. Damals gab es vor heimischer Kulisse ein 1:1, diesmal reist man in die VW-Stadt, wäre mit einer Wiederholung des Ergebnisses im Vorfeld durchaus zufrieden.

 Verletzt kehrte Artjoms Rudnevs vom Einsatz für die lettische Nationalmannschaft nach Köln zurück und fällt nun aus.

Verletzt kehrte Artjoms Rudnevs vom Einsatz für die lettische Nationalmannschaft nach Köln zurück und fällt nun aus.

Foto: Joachim Schmidt

Zumal gleich vier Stammkräfte ausfallen. Nach Timo Horn, Dominic Maroh und Konstantin Rausch musste gestern auch Artjoms Rudnevs absagen. Der lettische Nationalstürmer hatte sich am Dienstag beim Aufwärmen für das WM-Qualifikationsspiel in Andorra eine Muskelzerrung zugezogen. Es sei nichts Gravierendes, aber damit es nicht schlimmer werde, müsse der Angreifer pausieren, hieß es.

Aus Sicht von Peter Stöger ist dies kein Grund, Trübsal zu blasen. „Wir haben trotzdem eine konkurrenzfähige, schlagkräftige Truppe für das Spiel“, sagte er und verwies darauf, dass man einen ausgeglichenen Kader besitze.

Für die Reise nach Wolfsburg standen ihm gestern noch 16 Feldspieler zur Verfügung. Das ist exakt jene Anzahl, die er für die Begegnung auf dem Spielberichtsbogen nominieren kann. „Da muss ich mir keine Gedanken machen, wem ich die unschöne Nachricht überbringen muss, dass er nicht mitfahren kann“, meinte der Wiener mit leichtem Galgenhumor.

Denn natürlich hätte er lieber aus dem Vollen geschöpft, die Qual der Wahl gehabt. Die besitzt er nun nur noch hinsichtlich der Startaufstellung. Da wird interessant sein, ob er bei der zuletzt bevorzugten Viererkette bleibt oder auf die Fünferkette mit den drei Innenverteidigern Mergim Mavraj, Dominique Heintz und Frederik Sörensen umstellt. „Das ist durchaus eine Variante, mit der wir schon erfolgreich waren“, meinte Peter Stöger, ohne sich aber in die Karten schauen zu lassen.

Systemunabhängig gehe es darum, möglichst dominant aufzutreten, mehr Ballbesitz als der Gegner zu erzielen. Denn daraus resultiere, dass man weniger Gefahr ausgesetzt sei, ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Zum anderen solle versucht werden, eigene Stärken auszuspielen. „Da haben wir einiges entwickelt, was wir ganz gut machen“, so Peter Stöger.

Dazu gehört sicherlich das Herausspielen von Torchancen, wie sich beim Saisonauftakt gegen den SV Darmstadt zeigte. Das Manko in dieser Begegnung war jedoch, dass nur zwei der gut zehn Tormöglichkeiten genutzt wurden.

Deshalb standen in den letzten beiden Wochen vor allem Torabschlüsse auf dem Übungsprogramm. Was die vergebenen Chancen anbelange, so helfe es nichts, sich zu sehr Gedanken darüber zu machen. Dann verkrampfe man womöglich, meinte Leonardo Bittencourt. Man müsse ruhig und konzentriert arbeiten und versuchen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Oft gehe es darum, selber zu schießen oder den besser postierten Kollegen anzuspielen.

„Wenn wir konzentrierter und kaltschnäuziger vor dem Tor sind, werden wir die sich bietenden Möglichkeiten auch nutzen“, meinte der Offensivspieler. Ohnehin stimme es ihn optimistisch, dass man in der Vorsaison gegen die favorisierten Mannschaften oft besser abgeschnitten und mitgehalten habe als gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. „Auch beim 1:1 in Wolfsburg haben wir ein starkes Spiel gezeigt und hätten gewinnen können“, erinnerte sich Bittencourt.

Das unterstrich auch sein Trainer. Der wies darauf hin, dass man in den vier Begegnungen nach dem Wiederaufstieg stets gut gegen den Champions-League-Aspiranten ausgesehen habe. Bei einer 1:2-Niederlage und drei Unentschieden sei man stets ein ebenbürtiger Gegner gewesen. Was fehle, sei ein Sieg. Den gab es (es war ein 3:2) letztmals vor sechseinhalb Jahren – in Wolfsburg.

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