1. FC Köln Maxi Thiel - Ein Mächtiger Schuss ist nicht alles

KÖLN · Nach seinem Debüt im Geißbock-Trikot möchte Maxi Thiel regelmäßige Einsätze. Mikael Ishak geht zum FC Parma. Mit der Auswertung von Film- und Fotomaterial, das bei der Identifikation derjenigen, die beim DFB-Pokalspiel in Trier im Kölner Fan-Block wiederholt bengalische Feuer entzündeten, ist man beim FC immer noch beschäftigt.

Wie berichtet, will der Verein die Chaoten für die vom Deutschen Fußball-Bund zu erwartende Strafe in Regress nehmen. Da die Täter während der Aktionen offenbar alle vermummt waren, gestaltet sich die Bilderanalyse allerdings recht schwierig.

Eine völlig andere technische Auswertung war hingegen eindeutig. So wurde die Geschwindigkeit des Balls beim verwandelten Freistoß zum 2:0-Endstand durch Maxi Thiel mit 109 km/h gemessen.

Obwohl das ein mächtiger Knaller war, wurden andere FC-Profis mit noch wesentlich höheren Schussgeschwindigkeiten gemessen. Nach einer Rangliste des Fachmagazins kicker kam in der Bundesliga Roy Makaay vom FC Bayern auf den Höchstwert von 137 km/h.

[kein Linktext vorhanden]Beste Kölner sind danach Christian Rahn und Dimitri Grammozis als Siebte mit je 134 km/h sowie Albert Streit und Björn Schlicke mit je 133 km/h als Neunte. Bei Lukas Podolski wurde während dessen Zeit in München ein Schuss mit 128,6 km/h gemessen.

Mit ihm wird der 19-jährige Maxi Thiel wegen seines zuweilen ansatzlosen Linksschusses dennoch bereits verglichen. "Das ehrt mich. Darauf darf man sich aber nicht zu viel einbilden", meinte der Offensivspieler.

Das tut er auch nicht bezüglich seiner Schussgewalt. Schließlich sei das nicht entscheidend für einen guten Stürmer. Wichtiger sei, dass man platziert schieße. "Und in Trier hatte ich das Glück, dass sich beim Freistoß in der Mauer eine Lücke auftat, durch die ich genau hindurch schießen konnte", versuchte Maxi Thiel den Treffer zu relativieren.

Festgestellt wurde die Schussstärke des gebürtigen Altöttingers bereits frühzeitig in der Jugend. Ihm selbst sei es allerdings erst bewusst geworden, als man ihn darauf angesprochen habe.

Woher seine Schusskraft stammt, weiß Maxi Thiel auch nicht. Zwar habe er von klein auf mit den größten und schwersten Jugendbällen gespielt, ein spezielles Schusstraining habe es allerdings nicht gegeben.

Auf die Frage, wie es mit dem rechten Fuß stehe, verdreht der schlaksige Außenstürmer etwas die Augen, grinst und gesteht: "So gut mein linker Fuß ist, umso schlechter ist der rechte. Wenn der auch so gut wäre, würde ich wohl bei einem anderen Verein spielen". Allerdings versucht er, die Schwäche durch entsprechende Übungen zu überwinden.

Sollte Maxi Thiel seine guten Eindrücke vom halbstündigen Pokaleinsatz in dieser Woche im Training bestätigen, könnte er sich am Samstag bei der Partie beim Tabellenletzten in Paderborn bereits in der Kölner Startaufstellung wiederfinden.

"Mein erstes Ziel war es, in der Mannschaft Fuß zu fassen. Das ist mir in den ersten beiden Monaten gelungen. Jetzt bin ich heiß auf den nächsten Schritt und möchte in weiteren Pflichtspielen zum Einsatz kommen, egal wie lange. Ich möchte den Leuten zeigen, was ich kann", zeigt der 19-Jährige Ehrgeiz.

Den ließ eine andere Nachwuchshoffnung dagegen vermissen. Deshalb spielte Mikael Ishak nach seiner Ausleihe zum FC St. Gallen beim FC keine Rolle mehr und wurde an den FC Parma verkauft. Die Ablösesumme soll im niedrigen sechsstelligen Bereich liegen.

Möglicherweise könnte der FC bei einem Weiterverkauf des 20-jährigen schwedischen U-21-Nationalstürmers finanziell beteiligt sein. Der FC Parma plant, den Stürmer, der zuvor ein Angebot des FC St. Gallen abgelehnt hatte, an einen anderen Verein zu verleihen.

Ein anderer Stürmer, der beim FC durchs Raster fiel, schaute zu Wochenanfang beim Training vorbei: José Pierre Vunguidica. Der 23-Jährige wechselte nach einer Ausleihe zu Preußen Münster nun zum Drittligisten SV Wehen. Dort erzielte er in den ersten beiden Spielen zwei Treffer.

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