1. FC Köln Lukas Klünter gibt seine Bewerbung um einen neuen Vertrag ab

KÖLN · Der ehemalige BSC-Spieler Lukas Klünter untermauert beim 1. FC Köln seine Weiterentwicklung, muss aber nun pausieren.

Als Standortbestimmung dienen die derzeitigen Testspiele der Bundesligisten hinsichtlich der Meisterschaftsfortsetzung in der nächsten Woche. Sowohl Trainer als auch Fußballer können erkennen, wie hoch das Niveau ist. Zudem bietet es Spielern, die in der bisherigen Saison nicht im Fokus standen, die Möglichkeit, sich in Szene zu setzen. Das gelang Lukas Klünter beim Spiel des 1. FC Köln in Bochum.

Der vielseitig einsetzbare Rechtsfuß durfte in der Startelf beginnen und zeigte als Rechtsverteidiger eine auffällige Leistung: zweikampfstark in der Defensive und offensiv mit viel Tempo, Durchsetzungsvermögen und Zug zum Tor. Seinem Einsatz und seiner Vorarbeit entsprang das 1:0-Siegtor durch Christian Clemens, mit dem er am rechten Flügel gut harmonierte.

„Er wollte, weil er so gut unterwegs war, auch nach der Pause weiterspielen, obwohl er Oberschenkelprobleme bekam. Wir haben ihn dann vor sich selbst geschützt“, meinte Peter Stöger, der den 20-Jährigen auch gestern aus dem Mannschaftstraining herausnahm. Am Mittwoch im Test gegen den VfB Stuttgart (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) wird er wohl aus Vorsichtsgründen nicht spielen.

Man habe sich aber sehr darüber gefreut, dass Lukas Klünter seine gute Form im Spiel umgesetzt habe, so sein Trainer. Er sei bereits vor der Weihnachtspause klarer in seinen Aktionen im Training und den U-21-Spielen geworden und habe das bestätigt.

Die Chance, sich in der ersten Mannschaft präsentieren zu können, nutzte Lukas Klünter wie eine Bewerbung für neue Aufgaben. Wobei ihm das in der Bundesligamannschaft des 1. FC Köln in der verbleibenden Saison wohl ebenso wenig möglich sein wird wie bisher. Denn auf dem rechten Flügel ist man bestens besetzt, besaß doch in dieser Spielzeit selbst ein erfahrener Profi wie der polnische Nationalspieler Pawel Olkowski Probleme, regelmäßig zu Einsätzen zu kommen.

Gleiches gilt trotz einiger Bedenken nach dem Abgang von Mergim Mavraj für die Innenverteidigung, in der Lukas Klünter auch bereits spielte. So hinterließ er in Testspielen während des Wintertrainingslagers vor zwei Jahren einen guten Eindruck in der zentralen Abwehr.

Kadernominierungen in der Bundesligaelf, wovon er fünf in den bisherigen 16 Spielen erhielt, sind für den 20-Jährigen eine Bestätigung seiner Trainingsarbeit, doch sie bringen ihn nicht in der Weise voran, wie es Spieleinsätze tun könnten. Die sammelte er in dieser Saison bislang nur in der Regionalliga-Mannschaft. Dort gehört er zu den Stützen; um sich weiterzuentwickeln, wäre aber ein höheres Niveau vorteilhaft. „Dennoch ist seine Entwicklung vorwärtsgegangen“, bescheinigte ihm Sportchef Jörg Schmadtke eine Leistungssteigerung, zu der sicherlich auch die ordentliche Trainingsarbeit des aus der Jugend des Bonner SC geholten Talents beitrug.

Im letzten Sommer war versucht worden, einen Zweitligisten zu finden, der den gebürtigen Euskirchener ausleihen wollte. Es gab wohl Angebote, doch die ideale Konstellation war offenbar nicht dabei. Nun läuft der Profivertrag von Lukas Klünter beim 1. FC Köln im Juni aus. Wird es eine Verlängerung geben? „Da ist die Situation total offen. Möglich ist es, aber wir müssen abwarten“, meinte Schmadtke. Dass der Rechtsverteidiger aber während dieser Transferperiode noch abgegeben werde, sei sehr unwahrscheinlich.

Das betreffe auch alle anderen FC-Profis. Der Sportchef geht derzeit nicht davon aus, dass einer seiner Spieler sich während der aktuellen Transferzeit bis zum Monatsende noch bei ihm melden und um eine Freigabe bitten wird. „Im Moment sehe ich keine Abgänge. Bei uns hat sich keiner gemeldet. Aber das muss nichts heißen. Es wäre allerdings sehr spekulativ“, mochte sich Schmadtke nicht hundertprozentig festlegen. Immerhin habe man das Heft des Handelns in der Hand.

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