Trauerfeier für Hans Schäfer Letztes Geleit für einen Weltmeister

KÖLN · 1000 Trauergäste nehmen auf dem Kölner Südfriedhof Abschied von Hans Schäfer. Die Südtribüne des Rhein-Energie-Stadions wird zu Ehren des verstorbenen Fußball-Idols „de Knoll“ getauft.

 Mit Herz und Foto mit Meisterschale: Der Sarg von Hans Schäfer in der Kirche St. Albertus Magnus in Lindenthal.

Mit Herz und Foto mit Meisterschale: Der Sarg von Hans Schäfer in der Kirche St. Albertus Magnus in Lindenthal.

Foto: dpa

Am Ende rang Toni Schumacher um Fassung. „Wir haben eine große Persönlichkeit und einen besonderen Menschen verloren“, sagte der Vizepräsident des 1. FC Köln. Schumachers Ansprache war einer von vielen bewegenden Momenten einer emotionalen Trauerfeier, mit der am Dienstag in der Kirche St. Albertus Magnus in Lindenthal mehre hundert geladene Gäste Abschied von Hans Schäfer genommen haben.

Der bedeutendste Spieler in der Clubgeschichte des 1. FC Köln, der durch den Gewinn der WM 1954 zu einem der „Helden von Bern“ wurde, war am 7. November, kurz nach seinem 90. Geburtstag, in seiner Heimatstadt Köln verstorben.

Zu den Trauergästen gehörten DFB-Präsident Reinhard Grindel und dessen Vorgänger Wolfgang Niersbach, das Präsidium des 1. FC Köln, FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, die früheren FC-Manager Andreas Rettig und Michael Meier sowie zahlreiche ehemalige Mitspieler und Freunde der Kölner Club-Legende, deren Sarg später von Wolfgang Overath, Wolfgang Weber und Karl-Heinz Thielen aus der Kirche getragen wurde.

Zur anschließenden Beisetzung auf dem Kölner Südfriedhof, an der rund 1000 Trauergäste teilnahmen, erschien neben der aktuellen Mannschaft des FC auch Horst Eckel, der nun letzte noch lebende Weltmeister von 1954.

In seiner Rede würdigte Toni Schumacher den Deutschen Meister von 1962 und 1964, dessen Name wie auch der des früheren Präsidenten Franz Kremer immer mit dem 1. FC Köln verbunden sein werde. Zudem verriet er, dass Hans Schäfer eine besondere Ehre zuteil werden soll. In Anlehnung an die legendäre Tribüne „The Kop“ in Liverpool soll die Südtribüne des Rhein-Energie-Stadions künftig „de Knoll“ heißen. Diesen Spitznamen hatte Schäfer aufgrund seiner dickköpfigen Art einst von seinen Mitspielern bekommen.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst unter anderem von den Bläck Fööss, die gemeinsam mit BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken „En unserem Veedel“ und „Ich bin ene kölsche Jung“ sangen. Neben dem Sarg lag ein großes Herz aus Rosen, dahinter das Schwarz-weiß-Foto, das in die Geschichte des 1. FC Köln eingegangen ist: Schäfer reckt 1962 auf den Schultern seiner Mitspieler erstmals für die „Geißböcke“ die Meisterschale gen Himmel.

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