1. FC Köln Laudatio auf Marcel Risse

Köln · Vor dem Bundesliga-Duell des 1. FC Köln gegen den Hamburger SV am Sonntag (17.30 Uhr) hat FC-Trainer Peter Stöger eine Lobeshymne auf Marcel Risse angestimmt. Und das keineswegs nur wegen seines herrlichen Freistoßtreffers beim Pokalsieg gegen Hoffenheim.

 Kölns Torschütze Marcel Risse (rechts) und Matthias Lehmann jubeln nach dem Treffer zum 1:1-Ausgleich im Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim (2:1 nach Verlängerung).

Kölns Torschütze Marcel Risse (rechts) und Matthias Lehmann jubeln nach dem Treffer zum 1:1-Ausgleich im Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim (2:1 nach Verlängerung).

Foto: dpa

Als ein sportlich und personell schwer angeschlagener Club tritt der Hamburger SV am Sonntag (17.30 Uhr) vor ausverkauftem Haus beim 1. FC Köln an. Sieglos rangiert der HSV mit zwei Punkten und zwei erzielten Treffern auf dem letzten Tabellenplatz, zudem fallen mit Cleber, Emir Spahic, Johan Djourou und Dennis Diekmeier gleich alle Innenverteidiger aus.

Dagegen ist einer der teuren Neuzugänge der Hamburger fit und zeigte als einer der wenigen gute Form. Der brasilianische Olympiasieger Douglas Santos war für 7,5 Millionen Euro von Atletico Mineiro verpflichtet worden und wird vom Fachmagazin Kicker mit der Note 3,83 als einziger HSV-Feldspieler besser als 4,0 bewertet. Wie gut der 22-Jährige als linker Außenverteidiger ist, kann er im Duell mit Marcel Risse zeigen. Der Kölner gehörte beim Pokalsieg gegen Hoffenheim wieder zu den Besten, erzielte ein grandioses Tor und war an weiteren torgefährlichen Aktionen des FC beteiligt.

Als Peter Stöger am Freitag zur Leistung des Flügelspielers befragt wurde, lobte er den 26-Jährigen in den höchsten Tönen: „Marcel war vor meiner FC-Zeit schon ein richtig guter Spieler. Er macht eine außergewöhnliche Entwicklung. Marcel ist ein Fixposten, vielseitig einsetzbar, was für einen Trainer angenehm ist. Es ist schön, mit ihm zu arbeiten.“ Der Wiener beließ es aber nicht allein dabei, die fußballerische Seite Marcel Risses zu bewerten. Deshalb entwickelte sich seine Beschreibung zu einer wahren Laudatio auf den in Köln-Kalk aufgewachsenen „echte Kölsche Jung“.

Fast schon etwas untypisch sei deshalb, dass er eher zurückhaltend auftrete. Schließlich könne der junge Vater durchaus die Rolle eines Lokalhelden ausfüllen, wenn er es denn wollte. Dass dies nicht der Fall sei, stört Peter Stöger nicht weiter. Für ihn ist ein anderer Aspekt weit wichtiger: „Marcel ist zu hundert Prozent Profi. Er weiß, was zu tun ist, wie man sich zu benehmen hat. Ein angenehmer Junge, der Gott sei Dank richtig gut kicken kann.“

Das kann er sowohl aus dem Spiel heraus, wenn er seine Läufe startet, Flanken schlägt und in Zweikämpfe geht, als auch bei ruhenden Bällen. Im Pokalspiel hämmerte Risse einen Freistoß aus gut 30 Metern Entfernung zum zwischenzeitlichen Ausgleich rechts oben unter die Latte. „Ich hatte im letzten Heimspiel gegen Ingolstadt schon zwei gute Freistöße aus ähnlichen Positionen. Es wurde Zeit, dass mal einer reingeht“, meinte Risse.

Während man gegen die zuvor unbesiegten Hoffenheimer durchaus zunächst etwas unter Druck geraten konnte, sollten sich die Kölner von den Hamburger Gästen nicht das Spiel diktieren lassen und von Beginn an zeigen, wer Herr im ausverkauften Rheinenergie-Stadion ist. Mit welcher Startformation Stöger plant, ist schwierig vorauszusagen. Ein Mitwirken von Yuya Osako (Muskelverletzung) und Matthias Lehmann (Rippenprellung) dürfte sich erst Sonntag entscheiden.

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