1. FC Köln Kopfzerbrechen vor Geburtstagsspiel

KÖLN · Trainer Stöger muss gegen Frankfurt Platz schaffen für Kapitän Lehmann, der wieder in die Mannschaft rücken soll.

 Einen Platz im Team finden muss FC-Trainer Peter Stöger für Kapitän Matthias Lehmann (rechts).

Einen Platz im Team finden muss FC-Trainer Peter Stöger für Kapitän Matthias Lehmann (rechts).

Foto: AP

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – heißt es bekanntlich. Ob am Samstag beim 1. FC Köln nach dem abendlichen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt so gefeiert wird, wie es sich für einen Ehrentag gehört, hängt vor allem vom Spielausgang ab. Die mittlerweile mehr als 75 000 Mitglieder wünschen sich natürlich einen Sieg zum 68. Geburtstag des Vereins. Zum neunten Mal in der Club-Historie wird am Gründungstag, dem 13. Februar, ein Meisterschaftsspiel ausgetragen. Am ersten Geburtstag gab es in der Rheinbezirksliga vor 3300 Zuschauern ein 5:0 gegen den VfB Lechenich, den Heimatverein des legendären Hennes Weisweiler, der in jener Begegnung als Spielertrainer des FC fungierte. Sechs Jahre später wurde der VfL Bochum in der Oberliga mit 1:0 besiegt.

In der Bundesliga fanden bisher fünf Geburtstagsspiele statt. Das letzte gewannen die Kölner vor fünf Jahren mit 4:2 gegen Mainz. Außerdem wurde 1971 noch mit 2:1 in Stuttgart gewonnen. 1:2-Niederlagen mussten 1965 gegen den MSV Duisburg und 1998 gegen den HSV hingenommen werden, von dem man sich 1982 mit 1:1 trennte. Das einzige Zweitligaspiel an einem 13. Februar wurde 2000 mit 0:1 in Oberhausen verloren. Trainer Peter Stöger will jedenfalls alles in seiner Macht stehende tun, um zum ersten Sieg des Jahres zu kommen: „Ob man es glaubt oder nicht, aber wir versuchen immer, die bestmögliche Formation für den FC auflaufen zu lassen.“

Was selbstverständlich sein sollte, hat sich beim FC zu einem ständigen personellen Wechselspiel entwickelt. Die Gründe dafür sind der ausgesprochen ausgeglichene Kader und die Tatsache, dass Spieler oft auf mehreren Positionen einsetzbar sind.

Aus einem anderen Grund war Matthias Lehmann am letzten Wochenende nicht dabei: Er war gelb-gesperrt. Jetzt kehrt der Kapitän ins Mittelfeld zurück. Folglich muss der Trainer einen Spieler aus der beim HSV eingesetzten Elf streichen. Das sei für ihn aus menschlicher Sicht hart, zumal diese Mannschaft bis auf das Manko, beim 1:1 nicht noch den Siegtreffer erzielt zu haben, sehr gut gespielt habe. Ja, er war so zufrieden, dass er erstmals in seiner gut zweieinhalbjährigen Zeit beim 1. FC Köln keinen Wechsel vornahm. „Mir tut das weh, wenn ich einen Spieler nicht berücksichtige“, aber als Trainer müssten er und seine Kollegen anders denken und handeln. Da beziehe man mit ein, was man im Training wahrnehme. Wobei sich seine Erkenntnisse nicht mit denen anderer Beobachter decken müssten, ließ er durchaus andere Meinungen zu.

Neben der Leistungsbeurteilung müsse er berücksichtigen, welche der verschiedenen Spielideen sowie deren Varianten er gegen Eintracht Frankfurt wähle. Das alles mache es etwas interessanter, möglicherweise aber auch schwieriger, sich auf die vermeintlich beste Startformation festzulegen. „Aber das ist ein Problem, dem ich mich gerne stelle. Ich möchte jedenfalls nicht mit einem Kollegen tauschen, der suchen muss, wo er seine erste Elf findet. Das weiß ich zu schätzen“, sieht sich Peter Stöger in einer luxuriösen Situation.

Wer nun für Kapitän Matthias Lehmann aus der Anfangsformation von Hamburg von Bord gehen muss, ist schwierig zu sagen. Einen der beiden linken Innenverteidiger Mergim Mavraj und Dominique Heintz kann es ebenso treffen wie Linksverteidiger Filip Mladenovic oder Linksaußen Leonardo Bittencourt. Yannick Gerhardt, in der Vergangenheit immer wieder einmal ein Wackelkandidat, dürfte aufgrund der starken Leistungen in Wolfsburg und Hamburg dagegen gesetzt sein.

Sie alle aber haben morgen eines gemeinsam: Sie wollen am Samstagabend fröhlich den 68. Geburtstag des Vereins feiern – und den ihres Kollegen Pawel Olkowski, der 26 Jahre jung wird.

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