1. FC Köln Klünter hofft auf Vertragsverlängerung

KÖLN · Der junge Außenverteidiger des 1. FC Köln nutzte seine Chance. Der gebürtige Euskirchener spielt im dritten Jahr in Köln.

 Beglückwünscht wurde Lukas Klünter (rechts) nach seinem Startelfdebüt von Dominique Heintz.

Beglückwünscht wurde Lukas Klünter (rechts) nach seinem Startelfdebüt von Dominique Heintz.

Foto: Benjamin Horn

Sein äußeres Markenzeichen ist sein hoch nach hinten gekämmtes Haar. Seine fußballerischen Charaktermerkmale sind enorme Laufbereitschaft und kämpferischer Einsatz. Und was Lukas Klünter noch auszeichnet, ist seine Verbundenheit zur Heimat und zum 1. FC Köln.

Bei dem spielt der gebürtige Euskirchener im dritten Jahr und kam nach seinem 14-minütigen Erstligadebüt vor fast einem Jahr in der Vorwoche im heimischen Stadion zu den beiden ersten Bundesligaeinsätzen über die volle Spielzeit. Da er seiner Aufgabe gewachsen war, dürfte der 20-Jährige auch am Samstag in Augsburg eine Option für die Startelf sein.

„Lukas trägt den Verein im Herzen und hatte es sich verdient“, begründete Trainer Peter Stöger das Startelfdebüt des Rechtsverteidigers gegen Frankfurt. Man habe den Eindruck gehabt, dass in den Spielen zuvor die Abstimmung in diesem Mannschaftsbereich nicht ideal gewesen sei. Deshalb habe man ihm die Möglichkeit gegeben – und er habe es richtig gut gemacht.

Wobei der Euskirchener erst im letzten Moment über seinen Einsatz informiert worden war. Als das Trainerteam den Spielern zwei Stunden vor dem Anpfiff die Aufstellung mitteilte, erfuhr der Außenspieler von seinem Glück. Man habe ihm nicht vorher Bescheid gesagt, weil man nicht gewusst habe, ob er nervös reagieren würde. „Der Trainer hat gesagt, ich soll einfach Spaß haben. Ich könne nur gewinnen, nichts falsch machen“, berichtete Lukas Klünter.

Das tat er auch nicht, lieferte vielmehr eine ordentliche Leistung ab. Am Ende behinderten ihn Krämpfe, was Jörg Schmadtke zum ironisch gemeinten Hinweis veranlasste: „Der ist nicht austrainiert.“ Ernsthaft stellte der Sportchef dann fest: „Lukas war stabil, ist gelaufen wie ein Hase, hat sich aber auch im Zweikampf ausgesprochen geschickt verhalten.“

Letzteres nicht zuletzt deshalb, weil er vom Trainerteam Videomaterial über Außenverteidiger zusammengestellt bekam. Das studierte er offenbar genau und verinnerlichte die Verhaltensmuster. So konnte Klünter angesichts der unverhofften Einsätze überglücklich sein. Jetzt hofft er, dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag verlängert wird. Dass die Möglichkeit besteht, deutete Jörg Schmadtke einmal an.

Im vergangenen Sommer hatten die FC-Verantwortlichen Lukas Klünter empfohlen, für diese Saison auf Leihbasis zu einem Zweitligisten zu wechseln, um Spielpraxis zu sammeln. Doch einerseits fand der Jung-Profi keinen passenden Club, andererseits hing er zu sehr am FC. Deshalb würde er dort natürlich gerne weiter sein Glück versuchen. Der 20-Jährige ist nicht der erste Rechtsverteidiger, der es aus dem FC-Nachwuchs bis in die Bundesliga geschafft hat. Ebenfalls in dieser Saison gelang Lukas Kübler (24) dieser Sprung.

Wie sein FC-Kollege kam er vom Bonner SC zu den Kölnern. Da vermochte er sich nicht durchzusetzen, wechselte zum SV Sandhausen und 2015 zum SC Freiburg. Dort ist er seit Dezember Stammspieler. Gleiches gelang Daniel Brosinski (28), der bei den Mainzern kürzlich sein 100. Bundesligaspiel absolvierte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort