Fußball-Zweitligist 1. FC Köln Kölner Spieler geben Antwort auf turbulente Woche

Köln · Das 5:1 gegen Arminia Bielefeld war für den Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln der vierte Sieg in Folge - und die Antwort der Spieler auf eine turbulente Woche.

Zweithöchster Saisonsieg, der vierte Erfolg in Serie, vor allem aber eine der besten spielerischen Leistungen der Saison – so meldete sich die Mannschaft des 1. FC Köln beim 5:1 gegen Arminia Bielefeld am Ende einer mit dem Rücktritt des Präsidenten turbulenten Woche sportlich eindrucksvoll zu Wort.

Keine Irritation

Unabhängig von Werner Spinners Abdankung hingen vor der Südtribüne wieder „Vorstand-raus“-Banner. Daneben hieß es auf Spruchbändern: „Da waren es nur noch zwei“ und „Tünn und Ritterbach bitte folgen“. Nach der Partie demonstrierte eine Gruppe vor dem Stadion für einen Vorstandsrücktritt. Die Spieler hatten sich durch die Turbulenzen nicht irritieren lassen. „Wir haben eine gute Antwort gegeben“, meinte Johannes Geis. Marco Höger unterstrich das: „Keiner von uns hat die Nebengeräusche zu nah an sich herangelassen.“

Nachdem bei den vorausgegangenen drei Erfolgen vor allem der Kampf um jeden Quadratmeter Spielfläche im Vordergrund gestanden hatte, beeindruckte der FC am Samstag vor ausverkauftem Haus spielerisch und taktisch. Von Beginn an wurde früh attackiert und passsicher kombiniert. Lediglich eine Konterchance gestand der FC den Gästen zu. Sonst dominierten die Hausherren, wobei Geis und Marco Höger als Doppel-Sechs Regie führten. „Wir kennen uns aus Schalke. Das war nicht neu für uns“, meinte Johannes Geis. Vor ihnen sorgte Dominick Drexler für Unruhe in den Bielefelder Reihen, über die Außen machten Christian Clemens und Florian Kainz Druck.

Trainer Markus Anfang zeigte ein gutes Gespür für die richtige Sturmbesetzung. Jhon Cordoba und Simon Terodde begannen wieder – und erzielten vier Treffer. Dabei schraubte Terodde, der in den sechs vorausgegangenen Begegnungen nur einmal getroffen hatte, seine Trefferzahl auf 26. Damit überbot er seinen persönlichen Rekord von 25 Saisontoren (2015/16 für Bochum, 2016/17 für Stuttgart). Mit 115 Zweitligatoren rückte er bis auf sechs Tore an Spitzenreiter Sven Demandt. Zur Erinnerung an den zweiten Dreierpack der Saison nahm der 30-Jährige einen der Spielbälle mit. „Den lass ich mir von den Kollegen unterschreiben, und dann kommt er zu Hause in den Spielkeller“, verriet er.

Starke Standards

Zwei Eckbälle servierte Johannes Geis so mustergültig, dass Terodde scheinbar mühelos einköpfen konnte. Bei seinen sieben Einsätzen seit der Verpflichtung im Januar trat der 25-Jährige 28 Eckbälle. Vier davon führten zu Kölner Toren. Eine starke Quote. „Wir trainieren die Standards. Da freut es einen natürlich, wenn sie erfolgreich sind. Schließlich kann man damit Spiele beeinflussen. Wir müssen auch weiterhin viel üben, denn die Gegner werden mit jedem weiteren Tor versuchen, sich darauf einzustellen“, erklärte Geis. Mit 22 Treffern durch oder nach Standards ist der FC einsamer Spitzenreiter in der Statistik.

Nachdem dem FC im November und Dezember fünf Siege in Serie gelungen waren, wollen die Kölner nun mindestens ebenso erfolgreich sein. „Gegen Duisburg wollen wir am nächsten Sonntag nachlegen“, kündigte Höger an. Das Hinspiel hatte der Tabellenführer überraschend mit 1:2 verloren. „Danach haben wir die Länderspielpause, dann geht es in den Meisterschaftsendspurt. Jetzt darf man sich keinen Fehler erlauben“, forderte Höger.

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