1. FC Köln Köln bezahlt teuer für sein Remis gegen Schalke

Köln · Beim 1:1 gegen Schalke erzielt der FC-Torjäger Anthony Modeste bereits seinen 17. Saisontreffer, beendet das Spiel aber angeschlagen. Verteidiger Frederik Sörensen wird gesperrt.

Es gab Lob vom Gegner, der immerhin noch auf europäischer Ebene spielt. Und am Ende sprang nach zwei Pflichtspielniederlagen ein Punktgewinn heraus. Aber der 1. FC Köln bezahlte das 1:1 (1:1) gegen Schalke 04 teuer. Torjäger Anthony Modeste ist angeschlagen, Verteidiger Frederik Sörensen für das nächste Spiel gesperrt.

Bereits nach 65 Sekunden waren die Gäste aus Schalke vor 50.000 Zuschauern durch Alessandro Schöpf in Führung gegangen. Leon Goretzka verpasste das 2:0, als er in der 33. Minute per Distanzschuss den linken Außenpfosten traf. Danach hatten die Gastgeber eine Phase mit guten Möglichkeiten, von denen Modeste die dritte zum Ausgleich (43.) nutzte. Nach einem Ballverlust von Holger Badstuber bediente Yuya Osako seinen Kollegen mit einem feinen Steilpass, und der schloss eiskalt ab.

„Ich mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf. Das kann man fast nicht sehen, so knapp war Modeste im Abseits“, meinte Schalkes Sportchef Christian Heidel.

Zu diesem Zeitpunkt war Modeste bereits stark gehandicapt. Denn nach einem eigentlich harmlosen Foul (19.) von Alessandro Schöpf an der Mittellinie war der Stürmer unglücklich auf die linke Schulter gefallen und wurde minutenlang behandelt. Danach spielte der Franzose mit einer Schonhaltung und presste den linken Arm fest an seinen Körper.

Modeste angeschlagen,Sörensen gesperrt

„Tony hat Schmerzen. Wenn wir das Gefühl gehabt hätten, er kann nicht weiterspielen, hätten wir ihn runtergeholt. Er ist ein wichtiger Faktor für uns, nicht nur wegen seiner Tore. Er hat wieder ein tolles Spiel gemacht“, sagte Trainer Peter Stöger. Zustimmung erhielt er von seinem Schalker Kollegen. „Wenn ich sehe, dass Modeste jetzt mit 17 Toren die Torschützenliste mit anführt, dann sagt das alles. Wenn wir ihn hätten, stünden wir weiter vorne in der Tabelle. Er macht den Unterschied“, meinte Markus Weinzierl.

Nach der Partie wurde Modeste ins Krankenhaus gebracht, wo seine linke Schulter eingehend untersucht wurde. Sein Trainer hofft, dass es nur eine schmerzhafte Verletzung ist, die seinen Einsatz am Samstag in Leipzig nicht in Frage stellt.

Der Mittelstürmer blieb bis zum Schluss ein Unruheherd für die Schalker Hintermannschaft, wurde jedoch wiederholt wegen knapper Abseitsstellungen zurückgepfiffen. In der äußerst intensiven zweiten Halbzeit besaßen die Gäste in der Schlussphase die besseren Möglichkeiten. Guido Burgstaller hob den Ball aus spitzem Winkel über Thomas Kessler hinweg (76.), aber auch knapp am rechten Pfosten vorbei. Danach setzte Eric Maxim Choupo-Moting (80.) den Ball übers leere Tor, und Max Meyer (81.) scheiterte am FC-Schlussmann.

„Obwohl wir das Europapokalspiel vom Donnerstag in Thessaloniki in den Knochen hatten, hatte ich in der Schlussphase den Eindruck, dass wir dem zweiten Tor näher waren als der FC“, wunderte sich Heidel über die Kraftreserven seiner Schalker. Dennoch hätten sie im allerletzten Moment als Verlierer vom Platz gehen können. Denn der aufgerückte Innenverteidiger Dominique Heintz hatte in der dritten Minute der Nachspielzeit Pech, dass der hoch hereingespielte Ball ihm versprang und über das Tor flog. „Da hatten wir richtiges Glück“, stellte Markus Weinzierl erleichtert fest.

Weniger glücklich war Frederik Sörensen. Kölns rechter Innenverteidiger sah in der zweiten Halbzeit seine fünfte Gelbe Karte und ist damit für die Partie am Samstag beim Tabellenzweiten RB Leipzig gesperrt. Dennoch war FC-Trainer Stöger zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die damit im zehnten Heimspiel in Folge unbesiegt blieb: „Unsere Jungs haben nach dem frühen Rückstand eine gute Reaktion gezeigt und wie die Schalker auf Sieg gespielt.“

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