Subotic und der 1. FC Köln "Ich habe wieder meine alte Qualität"

KÖLN · Nach seinem Debüt ist der ehemalige Dortmunder Neven Subotic erleichtert - trotz der Niederlage in Freiburg. Der Abräumer vom Dienst spornt die Mannschaft an.

 Spielte in Freiburg erstmals im FC-Trikot: Neven Subotic.

Spielte in Freiburg erstmals im FC-Trikot: Neven Subotic.

Foto: dpa

Die 19. Spielminute der Partie zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Köln lief, als Neven Subotic einen Angriff der Gastgeber stoppte. An der Strafraumgrenze beförderte der Kölner den Ball per Fallrückzieher aus der Gefahrenzone bis in die gegnerische Hälfte. Wenn es noch einer speziellen Aktion bedurft hätte, den Leistungsstand des Innenverteidigers nachzuweisen, dann war es diese.

348 Tage lang war der Abräumer vom Dienst in der Bundesliga nicht mehr zum Einsatz gekommen. Nach einem Dortmunder 2:0-Erfolg Anfang März des Vorjahres war Neven Subotic aufgrund von Verletzungen bei der Borussia ausgefallen. „Das ist für einen Fußballer eine beschissene Zeit. Die hat er hinter sich, und hoffen wir, dass es so bleibt“, wünschte Trainer Peter Stöger ihm vor allem Gesundheit. Die hatte er gerade zurückgewonnen, als er im Januar bis zum Saisonende an den FC ausgeliehen wurde. In Freiburg spielte er erstmals für die Kölner, absolvierte seine 194. Bundesligapartie.

„Es war, wie es sein sollte: Ein sehr schönes Gefühl. Ich hatte Spaß, auch wenn wir leider verloren haben“, unterschied der Serbe zwischen seinen persönlichen Gefühlen und denen als Teil der Mannschaft.

Erst eine Stunde vor Spielbeginn habe er erfahren, dass er sein Debüt für den 1. FC Köln geben werde. Dann sei alles den gewohnten Weg gegangen. Denn er habe sofort Fuß gefasst, sich in die Zweikämpfe geworfen. „Ich denke, es war kein Unterschied zu dem, wie ich in Dortmund gespielt habe“, sagte Neven Subotic und fügte hinzu: „Ich habe wieder meine alte Qualität.“

Zu der fand der 28-Jährige im Verlauf der Partie zurück, nachdem die Abstimmungen mit seinen Nebenleuten griffiger wurden. „Das brauchte natürlich etwas. Aber dann sicherte er gut ab“, bemerkte Dominique Heintz, der seinen angestammten Platz für Subotic geräumt hatte und auf die Linksverteidigerposition gewechselt war. Was die Zweikämpfe betraf, so führte Kölns Neuer 21, von denen er 17 (81 Prozent) gewann. Nur zwei Mal wurden seine Aktionen als Foulspiel bewertet.

Nun hofft der Innenverteidiger, auch am Sonntag in der Heimpartie gegen Schalke dabei zu sein. „Dieses Spiel ist natürlich etwas Besonderes, vor allem, wenn man achteinhalb Jahre lang für Dortmund gespielt hat“, sagte der noch bis Juni 2018 an die Borussia gebundene Abwehrspieler.

Möglicherweise wird er jedoch nicht mehr zu den Schwarz-Gelben zurückkehren, sondern vom FC verpflichtet. Dass er diesem Plan nicht abgeneigt gegenüber steht, ließ er bereits durchblicken. Obwohl zunächst nur für vier Monate in Köln, hat er sich schon eine Wohnung gemietet.

Er fühle sich bereits sehr heimisch in der Stadt. Der Rheinländer sei sehr offen und herzlich, wie die Menschen im Ruhrgebiet. Das mache es einfach. Die Mannschaft sei wunderbar, habe ihn „sehr, sehr gut integriert“, und Trainer Stöger sei genau so, wie er ihn bei Gesprächen im vergangenen Sommer kennengelernt habe: „Ehrlich und immer hilfsbereit.“ Das Umfeld im Verein stehe auf einer hohen Stufe. Er empfinde es als Privileg, von Dortmund nach Köln zu kommen, weil beide Clubs sich „auf einem sehr stolzen Niveau befinden“.

Und das will Neven Subotic nicht nur auf die Rahmenbedingungen gemünzt sehen. In seinen Augen liegen beide Mannschaften derzeit so dicht beieinander, wie es der Vorsprung der Borussia in der Tabelle von zwei Punkten darstellt. Die Saison trete jetzt in eine wichtige Phase. Man orientiere sich zunehmend mehr an den Platzierungen. Jeder wolle nach hinten Abstand schaffen und nach vorne keinen verlieren. Man dürfe sich jetzt nichts Negatives leisten, müsse gegen Schalke gewinnen wollen, „denn wir können Fußball spielen, wenn wir unsere geballte Qualität auf den Platz bringen“. In Freiburg gelang das allerdings nicht.

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