Nachfolger von Sportchef Jörg Schmadtke Horst Heldt vor Rückkehr nach Köln

Köln · Von offizieller Seite des 1.FC Köln ist noch keine Bestätigung gekommen, dennoch könnte Horst Heldt der neue Sportdirektor des Clubs werden. Der 47-Jährige ist momentan bei Hannover 96 unter Vertrag.

 Sieht dem Pokalwochenende mit gemischten Gefühlen entgegen: 96-Manager Horst Heldt.

Sieht dem Pokalwochenende mit gemischten Gefühlen entgegen: 96-Manager Horst Heldt.

Foto: Silas Stein

Bei der Suche nach einem neuen Sportchef ist der 1. FC Köln fündig geworden. Wie diese Zeitung aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird Horst Heldt Nachfolger des vor gut vier Wochen zurückgetretenen Jörg Schmadtke. Wie der kommt der 47-Jährige von Hannover 96 zum Geißbock-Club.

Auf Nachfrage wurde diese Nachricht von offizieller Seite beim 1. FC Köln noch nicht bestätigt. „Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen. Wenn der Vertrag mit dem neuen Sportchef unterschrieben ist, werden wir das kommunizieren“, sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle, der Horst Heldt aus der gemeinsamen Zeit beim VfB Stuttgart kennt.

Heldt soll zum FC zurück wollen

Diese seriöse Zurückhaltung ist vor allem angesichts eines Umstands verständlich. Denn Horst Heldt steht noch bis Juni 2020 bei Hannover 96 unter Vertrag. Dort hatte er erst am 5. März dieses Jahres seine Arbeit aufgenommen. Wie aus Hannover zu erfahren war, habe sich der Sportchef aber bereits mit 96-Vereinspräsident Martin Kind über den Wechsel unterhalten. Dabei solle ihm deutlich gemacht haben, dass er unbedingt zu seinem früheren Club zurückkehren will. Die Ablösesumme soll zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro liegen.

Der in Königswinter geborene Horst Heldt kam über den FV Bad Honnef 1988 zum 1. FC Köln und wurde hier 1990 Profi. Bis 1995 trug er in 130 Bundesligaspielen das Trikot mit dem Geißbock. Seine letzte Vereinsstation war der VfB Stuttgart. Dort wurde er 2006 Sportchef. 2010 wechselte er zu Schalke 04, bevor man sich 2016 dort von ihm trennte.

Während seiner Amtszeit auf Schalke gab es immer wieder Kritik an seiner Arbeit. Dabei sprechen die nüchternen Zahlen für den zurückhaltend arbeitenden Manager. Während der gut fünf Jahre auf Schalke erreichte der Club fast immer seine sportlichen Saisonziele. Drei Mal in Folge zog man in die Champions League ein und überstand jeweils die Gruppenphase.

Neuer Trainer unter dem neuen Direktor?

So gelang es ihm während seiner Zeit bei den Königsblauen die Schulden des Traditionsvereins um 80 Millionen Euro abzubauen. Außerdem erzielte er einen Transferüberschuss von 30,4 Millionen Euro. So gelang ihm einerseits eine Konsolidierung des von Skandalen oft geschüttelten Clubs. Andererseits wurden die gesteckten Saisonziele fast immer erreicht.

Auf der negativen Seite stehen eine hohe Gehaltsstruktur bei den Schalkern, für die er maßgeblich verantwortlich war, und ein hoher Trainerverschleiß. Sechs Fußballlehrer wurden von ihm während der fünf Jahre eingestellt. Diesbezüglich kann man gespannt sein, ob er bei einem Wechsel nach Köln an dem bei Spielern wie Fans beliebten Peter Stöger trotz der sportlichen Schieflage festhält oder einen neuen Trainer verpflichtet.

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